1994

Die Projekte “Arbeit statt Sozialhilfe”

Das erste “reguläre” ASS-Projekt begann am 01.01. mit 12 Teilnehmern aus dem Raum Belzig, Wiesenburg und Brück. Alle Teilnehmer wurden in bereits bestehende Arbeitsgruppen innerhalb von ABM integriert. Sie waren im Grüngürtel der Stadt Belzig, im Schlosspark Wiesenburg und bei Ortsgestaltungsarbeiten in den Ämtern Brück und Wiesenburg eingesetzt. Dort unterstützten sie gemeinsam mit den ABM-Teilnehmern bei der Gewährleistung von Ordnung und Sauberkeit im kommunalen Bereich, pflegten Anlagen und beseitigten Wildwuchs an Wegrändern. Auch die ASS-Teilnehmer hatten die Möglichkeit, aus dem umfangreichen Qualifizierungsangebot auszuwählen. Es wurden hier Kurse in Altenpflege, Bau/Holz, Hauswirtschaft und Ökologie angeboten.
Als Projektleiterin wurde Barbara Weber eingesetzt. Das Projekt wurde in dieser Form bis zum 31.12.1994 durchgeführt.

Ein weiteres Projekt startete im Jahr 1994 in der Stadtgärtnerei Treuenbrietzen mit 12 Teilnehmern und dem Projektleiter, Walter Klose. Unter seiner Leitung wurde die ehemalige Stadtgärtnerei zu neuem Leben erweckt und nach und nach zum Stützpunkt für alle im Raum Treuenbrietzen tätigen Mitarbeiter des AAfV ausgebaut. 1995 übernahm Rudi Hinze die Leitung des Stützpunktes, der 1993 ausgeschieden, wieder zum AAfV zurückkehrte. Walter Klose wechselte in unseren Stützpunkt nach Seddin. Herr Hinze führte die Gärtnerei sehr erfolgreich bis zu seinem Eintritt in das Rentenalter im Jahre 2004. Danach, bis zum Ende aller ASS-Projekte am 31.12.2004, führte  Regina Poguntke das Projekt. Sie betreut auch heute noch die Teilnehmer in Treuenbrietzen.

Walter Klose, wie angesprochen, übernahm ab 01.12.1995 ein Projekt mit 12 Teilnehmern in der Gemeinde Seddiner See. Zum ersten Mal wurde der Einzugsbereich des Projektes über die Grenzen des Sozialamtes Belzig/Treuenbrietzen hinaus ausgedehnt, es wurden Teilnehmer aus dem Sozialamt in Werder/Havel zugewiesen. Die von den Teilnehmern auszuführenden Arbeiten unterschieden sich jedoch nicht von denen in Belzig. Sehr bald wurden auch Arbeiten im Amt Michendorf und in der späteren Gemeinde Schwielowsee (Ferch, Caputh) ausgeführt.

Nach dem Eintritt von Herrn Klose in das Rentenalter im Dezember 1998 übernahm Hans-Joachim Dauenheimer die Projektleitung in Michendorf und Seddiner See. Er war bis zum 31.03.2001 in diesem Bereich eingesetzt.

Ein am 01.11.1999 begonnenes, weiteres Projekt mit 12 Teilnehmern in Werder/Havel wurde ebenfalls durch Herrn Dauenheimer betreut. Diese Maßnahme wurde jedoch nach einem Jahr nicht wieder bewilligt, offizielle Begründung war die Erhaltung der “Trägervielfalt” im Landkreis.

Vom 01.09.1997 bis zum 31.08.1999 waren jährlich 12 Teilnehmer in einem ASS-Projekt auf dem Gutshof Glien beschäftigt. Gemeinsam mit anderen Mitarbeitern in ABM und SAM unterstützten sie begleitend bei der Sanierung des Gutshofes. Ein großer Teil der Teilnehmer waren Spätaussiedler.
In dieser Zeit begannen auch erstmals Teilnehmer in sogenannten Einzelarbeitsplätzen in erwerbswirtschaftlichen Unternehmen zu arbeiten. Dies war möglich, da für ASS-Projekte die gemeinnützige und zusätzliche Beschäftigung, im Gegensatz zu ABM und SAM, nicht vorgeschrieben war. Hierdurch sollte eine Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt erleichtert werden. Die Unternehmen beteiligten sich mit einem Beitrag von mindestens 20 % an den Lohnkosten der Teilnehmer.

Ab dem 01.04.2001 begann dann auch die Zusammenarbeit mit dem Sozialamt in Brandenburg-Land. Der AAfV übernahm ein ASS-Projekt vom Verein zur Unterstützung Langzeitarbeitsloser e.V. (VULA) in Ziesar. Der Verein hatte Insolvenz  anmelden müssen. Es wurden für die Restlaufzeit des Projektes bis zum 31.07.2001 12 Teilnehmer übernommen. Projektleiter war  Hans-Jürgen Schramm. Nahtlos beantragte der AAfV in eigener Regie die Fortsetzung des Projektes und führte es bis zum Auslaufen der Förderung am 31.12.2004 fort. Zeitweise waren bis zu 20 Teilnehmer beschäftigt, viele davon auch in Einzelarbeitsplätzen, die von Barbara Doster sozialpädagogisch betreut wurden. Herr Schramm leitete den Stützpunkt bis zum 31.07.2004.

Am 01.07.2001 erfolgte eine weitere Übernahme eines ASS-Projektes vom Lehniner Institut für Weiterbildung (LIW), das sich ebenfalls aus finanziellen Gründen nicht mehr in der Lage sah, die Projekte weiterzuführen. Projektleiterin war Manuela Güse, die neben der Betreuung der Projektteilnehmer, auch das Haus der Begegnung und die Rohrweberei in Pritzerbe leitete. Von diesem Zeitpunkt an waren nun ASS-Teilnehmer ebenfalls in der Rohrweberei und in den Kommunen des Amtes Beetzsee beschäftigt. Frau Güse leitete das Projekt bis zum Ende aller ASS-Projekte am 31.12.2004.

Mit der Einführung des SGB II am 01.01.2005 entfiel die rechtliche Grundlage für „Arbeit statt Sozialhilfe“, da alle Sozialhilfeempfänger nun Kunden der Mittelmärkischen Arbeitsgemeinschaft zur Integration in Arbeit (MAIA) wurden und somit als Empfänger des ALG II lediglich in Arbeitsgelegenheiten beschäftigt werden können. Nach über 10 Jahren sehr erfolgreicher Projektarbeit, und fast 600 Teilnehmerplätzen,  wird dieser Personenkreis nun hier weiter betreut.

Zwei weitere Beratungsstellen – Verkehrserziehung und Schuldnerberatung

Die Sicherheit im Straßenverkehr ist von größter Wichtigkeit, besonders für unsere Vorschulkinder und älteren Bürger. Eine ABM Verkehrserziehung, sie wurde für ein Jahr bewilligt, stand ganz im Zeichen der Verkehrssicherheit.
Als ausgebildete Moderatorin mit den Programmen „Ältere Menschen im Fußgängerverkehr“ und „Kind und Verkehr“ wurden durch Resi Büchner in Einrichtungen, wie Altenheimen und Kindertagesstätten, Schulungen zur Verkehrserziehung, auch unter Einbeziehung der Erzieher und Betreuer, durchgeführt.
Die Vorschulkinder in den Kindergärten bereitete sie auf ihren künftigen Schulweg vor und übte mit ihnen praktisches Verhalten beim Spielen, Radfahren und Wandern. Es wurden  Verkehrserziehungsnachmittage mit den Eltern organisiert und durchgeführt, und an ihre Vorbildwirkung erinnert.
Weiterhin unterstützte sie die Polizeiwache Belzig bei der praktischen Fahrradausbildung. Frau Büchner nahm an öffentlichen Veranstaltungen, auch an Straßenfesten, teil.  Ziel war es, die Verkehrssicherheit für Verkehrsteilnehmer zu erhöhen und dies bei besonders gefährdeten Zielgruppen.
Auch die Öffentlichkeitsarbeit in den Medien wurde praktiziert. Die Maßnahme wurde in enger Zusammenarbeit mit den Behörden und Ämtern der Verkehrssicherheit (Sicherheitsrat, Polizei, Deutsches Rotes Kreuz) durchgeführt und von Eltern und Kindern, aber auch den älteren Bewohnern, sehr begrüßt.

Ein brisantes Thema beinhaltete eine weitere Jahresmaßnahme, die Schuldnerberatung.
Die Verschuldung der Bevölkerung nimmt immer mehr zu. Durch die Arbeit einer Schuldnerberatungsstelle wurden die Bürger bei der Bewältigung ihrer Probleme unterstützt. Die Mitarbeiterin der Beratungsstelle, Teilnehmerin einer ABM, suchte gemeinsam mit den Betroffenen nach für sie günstigen Lösungen zur kurzfristigen Beseitigung sowie Minderung der Schuldenproblematik. Eine umfassende Schulung der Mitarbeiterin ging voraus.
Der Arbeitsinhalt der Schuldnerberatungsstelle beinhaltete mehrere Schwerpunkte. Hierzu gehört zum Beispiel die Schuldenregulierung. Der Schuldner bekam Hilfe beim Erfassen der Gläubiger und der entsprechenden Schuldenhöhe. Aber auch beim Verhandeln mit den Gläubigern zur Schuldensanierung und der Unterstützung bei der Erarbeitung von Zahlungsplänen und deren Kontrolle bei der Einhaltung wurde Unterstützung gegeben.
Im hauswirtschaftlichen Bereich ist die Arbeit mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln von Wichtigkeit. Das schloss gleichzeitig die Budgetberatung ein – die Beratung über Haushalts- und Finanzpläne und deren Aufstellung und die Gegenüberstellung der Einnahmen- und Ausgabenposten bei der Kontrolle der wöchentlichen und monatlichen Ausgaben.
Die Schuldnerberatung betreute auch beim Erlernen des richtigen Umgangs mit Geld und der Haushaltsführung. Die Verschuldung in bestimmten Schichten der Bevölkerung sollte damit gering gehalten werden.
Im psychosozialen Bereich galt die Hilfe der Überwindung der angespannten Situation. Durch Gespräche mit den Schuldnern wurden Wege aufgezeigt, damit sie ihr  Vertrauen in sich selber wiedergewinnen und festigen.
Mit der Unterstützung  wurden viele Menschen aus selbstverschuldeten Problemsituationen geführt, um sie vor Mietkündigungen und weiteren sozialen Niedergang zu bewahren. Ein Thema, das auch heute noch – leider – nicht`s an Aktualität verloren hat.

Radweg von Belzig nach Weitzgrund wurde eröffnet

Nach über 18 Monaten fleißiger Arbeit wurde im Mai der neu geschaffene Radweg von Belzig nach Weitzgrund über eine Strecke von rund 7 Kilometern feierlich eröffnet. Hobbyradler, eingeladen von der Initiative „Pro Belzig“ und nicht nur aus unserer Region, starteten zu einer Sternfahrt. Auch aus Berlin und Potsdam waren Gäste gekommen. Die Tour begann in Belzig, dann ging es nach Weitzgrund, weiter über den „Mittelpunkt der ehemaligen DDR“ nach Verlorenwasser, von dort über Lübnitz, Hagelberg und Borne zurück nach Belzig.

Am Ende gab es für alle, nicht nur die Radler, auf der  Burg Eisenhardt  Eintopf aus der Gulaschkanone und Freibier. Kulturell begleitet wurde der Ausklang durch den Belziger Fanfarenzug. Ein gelungener Tag und von allen Beteiligten gab es ausnahmslos positive Einschätzungen und  Dankesworte an diejenigen, die dazu beigetragen haben, dass mit Unterstützung der Arbeitsförderung für die Region ein weiteres touristisches Projekt umgesetzt werden konnte, vor allem aber an die Teilnehmer in den Maßnahmen. Von den über 60 eingesetzten Arbeitskräften des AAfV, waren die Hälfte Frauen. Und 50 Prozent der Arbeitszeit haben sie auf der Schulbank gesessen. Die arbeitsbegleitende Fortbildung wurde auch aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

Pflege- und Erhaltungsarbeiten an denkmalwürdigen Bauten in Belzig und Ortsteilen

Historische und -denkmalwürdige Gebäude und Stätten im Amtsbereich sollten erhalten und gepflegt werden. In der Stadt Belzig war besonders das Gelände um bzw. auf der Burg Eisenhardt Schwerpunkt der Tätigkeiten. Hier wurde bei Ordnung und Sauberkeit sowie vorbereitenden Sanierungsarbeiten, vor allem im Bereich der inneren Burganlage, Unterstützung gegeben. Dies geschah mit 10 Teilnehmern einer ABM, die ab Juni anpackten. Sie wurde für ein Jahr bewilligt.

Die Stadtmauer und der Stadtgraben in Belzig war ein weiterer Aufgabenschwerpunkt. Ausgebrochene Steine wurden geborgen und wieder eingesetzt. Der Wildwuchs (Efeu in den Mauerspalten) der Stadtmauer wurde entfernt. Beim Baudenkmal „Färberhaus“ in der Straße der Einheit ging es um die Sicherung der alten Trockengestelle für das Blaudruckhandwerk. Vorbereitende Arbeiten für die Bausanierungsarbeiten wurden durchgeführt. In vielen Gemeinden wurden die Gedenkstätten (Kriegsdenkmale), und in der Gemeinde Hagelberg speziell das Völkerschlachtdenkmal, von Moos, Algen und anderem Unrat befreit bzw. gesäubert. Bei den Arbeiten stand die Erhaltung der historischen bzw. denkmalwürdigen Gebäude und Stätten im Mittelpunkt. Sie wurden unter fachlicher Anleitung der Unteren Denkmalschutzbehörde und teilweise in Kooperation mit Unternehmen, die mit der baulichen Instandsetzung beauftragt wurden, durchgeführt. Wieder ein Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Arbeitsförderung.

Arbeiten im Waldgebiet “Nieplitz Quellgebiet”

Das Herrichten des Waldgebietes wurde in einer einjährigen ABM, sie begann im Juni, von 16 Teilnehmern übernommen. Im Wald wurde Unrat und wilde Müllkippen beseitigt. Alte verrostete Wegweiser, Informationstafeln, die aus Metall waren und nicht in die Landschaft passen, wurden entfernt. Ebenso alte Schutzhütten mit Betonfundamenten, die ihrer Funktion nicht mehr gerecht werden. Es wurden Sitzgelegenheiten, zum Beispiel Bänke, geschaffen. Gleichzeitig erfolgten Ausbesserungsarbeiten, wie Farbanstriche oder das Auswechseln einzelner Bretter.

Neue Papierkörbe und Schutzhütten wurden ebenfalls aufgestellt sowie Nistkästen, Brutplätze und -hilfen angebracht. Aus den Waldgebieten wurde Dürrholz gesammelt, im Bereich von Wanderwegen oder auch an Waldrändern das Gras abgemäht. Um den Kleintieren Schutz zu bieten, wurden Benjeshecken angelegt. Die vorhandenen Quellen wurden ökologisch erhalten, aber von Kraut entfernt.

Die touristische Infrastruktur wird mit der Erschließung verbessert, den Bürgern wird ein schönes und harmonisches Naturschutzgebiet zur Verfügung gestellt und nahe gebracht. Unter Berücksichtigung der Gesichtspunkte des Naturschutzes und des Umweltschutzes erfolgten die Arbeiten in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde, die nach Abschluss der Arbeiten eine Unterschutzstellung plante.

Bau, Aufstellen und Anbringen von Nistkästen, Futterkrippen und Sitzkrücken

Die ehemalige Holzwerkstatt in Verlorenwasser wurde genutzt, um Nistkästen, Futterkrippen und einfache Sitzkrücken herzustellen.
In einer einjährigen ABM, sie begann im Juni und 11 Teilnehmer waren tätig, wurden mit dem Bau von Nistkästen den Vögeln Brut- und Nisthilfen angeboten. Sie bleiben dadurch im Territorium und dienen der biologischen Schädlingsbekämpfung. Alle gefertigten Gegenstände wurden in den umliegenden Wäldern sowie dem Einzugsgebiet des Naturparks angebracht und aufgestellt. Die fachliche Anleitung der Teilnehmer war gewährleistet und auch bei der Auswahl der Aufstellorte erfolgte Hilfe durch die Revierförster. Mit dem Projekt wurde ein aktiver Beitrag zum Naturschutz geleistet.

Nahtlos und vor allem wegen der guten Ergebnisse erfolgte 1995 eine abermals einjährige Verlängerung der Maßnahme, wiederum mit 11 Teilnehmern.
Hierbei wurden Nistkästen für besondere Vogelarten, wie Käutze, Fledermäuse und Eulen,  angefertigt. Diese wurden dann in allen Amtsbereichen in Absprache mit der Naturschutzbehörde und der Forst angebracht. Dabei wurden die bereits vorhandenen Nistkästen gleichzeitig kontrolliert und gesäubert.

Der Bau von Sitzkrücken bot den Greifvögeln ideale Jagdmöglichkeiten. Sie wurden in Biotopverbundsystemen, auf Stilllegungsflächen aufgestellt. Für Greifvögel sind Sitzkrücken außerdem noch Aussichtspunkte, die von Straßenbäumen ablenken und so auch der Verkehrssicherheit dienen. Die auf Wiesenflächen befindlichen Solitärbäume und andere Baumgruppen wurden durch Verkleiden mit Holzlatten oder durch Einzäunung gegen durch Tiere verursachten Weideverbiss bzw. Scheuerstellen geschützt. Das Aufstellen von Futterkrippen diente dem Schutz des Jungwuchses (Farne, Gräser, Bäumchen) in den Wäldern.
Das Ziel der Arbeiten  war es, die einheimische Tierwelt unter ökologischen Gesichtspunkten zu schützen und somit der interessierten Bevölkerung näher zu bringen. Die Ergebnisse waren erfolgreich und wurden seitens der Behörden, aber auch der Forstwirtschaft, gewürdigt. Sie waren eine sehr wertvolle Unterstützung.

Waldpflegearbeiten mit Brennholzgewinnung und -verarbeitung in sechs Amtsbereichen  / Nutzungsartenänderung des vorgesehenen Naturschutzgebietes “Linther Busch”

Eine groß angelegte Maßnahme begann im Juli und wurde für ein Jahr bewilligt. Die Waldgebiete in den Amtsbereichen Belzig, Brück, Treuenbrietzen, Niemegk, Wiesenburg und Ziesar wurden gepflegt. Sie wurden von Unrat und wilden Mülldeponien gesäubert und der anfallende Müll entsprechend entsorgt und damit die Erhaltung des typischen Waldcharakters unterstützt. Auch dient das Säubern des Waldes der Verhinderung der Ansiedlung von Schädlingen.

Das war aber nicht der ganze Auftrag dieser Aktion. Auch die Holzgewinnung und die Verarbeitung stand mit im Mittelpunkt, durchgeführt von jeweils 5 Teilnehmern je Amtsbereich. In erster Linie wurde das Dürrholz / Schadholz gewonnen und zusammengetragen. Es war als Brennmaterial vorgesehen und wurde, in vorheriger Absprache mit dem Sozialamt, nach der Verarbeitung bedürftigen Bürgern als Heizmaterial zur Verfügung gestellt. Teilweise wurde in unseren jeweiligen Stützpunkten das angefallene Holz gelagert, verarbeitet. und von dort aus ausgeliefert. Bei dieser Maßnahme bestand eine enge Zusammenarbeit mit der Unteren Forstbehörde und den einzelnen Revierförstern. Sozial schwache Personen, auch viele ältere, wurden durch die Holzlieferungen unterstützt.
Zeitgleich begann im Amtsbereich Brück eine weitere ABM mit 11 Teilnehmern, ebenfalls für ein Jahr. Im “Linther Busch“ wurde bisher die amerikanische Korbweide angebaut, die nunmehr nicht mehr wirtschaftlich genutzt wird. Die Weiden wurden entfernt – Nutzungsartenänderung – und das Gebiet ist zum Naturschutzgebiet umgewandelt worden.
Es wurden Tätigkeiten, wie die Beseitigung der Weiden und die Rodung im Anbaugebiet erledigt, aber auch Aufräumungsarbeiten und die Gewinnung von Restweiden. Die Verarbeitung erfolgte dann als Faschinen im künftigen Naturparkbereich. Das angefallene Holz und das Strauchwerk wurde gleich vor Ort geschreddert und es wurden Vorbereitungsarbeiten zur Auspflanzung getroffen, im Anschluss daran dann die Anpflanzung selbst – Erlen und ähnliche Laubbaumarten auf einer Fläche von ca. 5 ha. Diese Maßnahme wurde in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde sowie unter Anleitung der Unteren Forstbehörde geplant und durchgeführt. Im vorhandenen Erlenbruchwaldgebiet wurde somit vorbereitend auf das zu entstehende Naturschutzgebiet eingewirkt.