2003

Das Modellprojekt “Mobilitätsoffensive, Wirtschaft und Familie”

Unter dem Motto „Mobil für den Beruf“ hat der AAfV am 01.01. ein neues Modellprojekt begonnen. Dabei stand die Zusammenarbeit insbesondere mit jungen Eltern und alleinerziehenden Müttern und Vätern, die ohne Beschäftigung waren, aber auch mit Berufsrückkehrern, im Mittelpunkt. Anliegen war es, gemeinsam mit Interessenten und Ratsuchenden individuelle Lösungsansätze zu entwickeln.

Die angebotene Dienstleistungspalette des Projektes war groß. Zu den Angeboten des Familien- und Job-Centers zählten die Vermittlung von Kita-ergänzender Kinderbetreuung, die Organisation von Kindernotbetreuungen, Elterntreffs, Krabbelgruppen, die Hilfe bei Mobilitätsproblemen und die Unterstützung von jungen Müttern und Vätern bei der beruflichen Wiedereingliederung. Die Hilfe reichte dabei von der einfachen Beantwortung telefonischer Anfragen bis hin zur intensiven Einzelfallbetreuung, bei der gemeinsam mit den Teilnehmern individuelle Problemlösungen erarbeitet und umgesetzt wurden.

Während des Modellprojektes wurden 31 Personen, darunter auch vier Männer, zur Tagespflege ausgebildet. Weitere Förderschwerpunkte des Projektes waren die Sensibilisierung der Geschäftsführungen von 22 Unternehmen in der Region zur Thematik “Familienfreundlichkeit”. Dazu wurden bewusst Betriebe mit einem hohen Frauenanteil und Schichtsystemen ausgewählt.
In einer weiteren Aktion wurde Personen mit Führerschein, aber ohne Praxis oder längerer Fahrpause, angeboten, die Kenntnisse in Theorie und Praxis aufzufrischen.

Mit der Verkehrsgesellschaft Belzig mbH wurde die Linienverdichtung des Busverkehrs durch die Einführung eines flexiblen Rufbussystems getestet. In deren Ergebnis folgte der Ausbau des Fahrdienstes mit einem “Familien- und Job-Mobil”, insbesondere zur Unterstützung von jungen Eltern mit Mobilitätsproblemen sowie zur Teilnahme von Tagespflegepersonen an der Qualifizierung.
Jungen Eltern die Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsleben beziehungsweise Berufssuche zu erleichtern, war Ziel der Projektleiterinnen Silke Gabriel und Nicole Körner, die zeitweise durch Gritt Hinze und Wolfgang Wagner unterstützt wurden. Das Projekt endete nach zwei Jahren, am 31.12.2004. 

Ein Falkner auf der Burg Rabenstein

Jüngstes Kind auf der Burg Rabenstein ist die Falknerei. Das Gewerbe, es kam über die Völkerwanderung nach Europa, ist etwa 3000 bis 4000 Jahre alt und als Mitte des 13. Jahrhunderts die Burg Rabenstein erbaut wurde, hatte das Jagdhandwerk seine Blütezeit, vor allem beim adeligen Geschlecht.
Die „Kunst mit den Vögeln zu jagen“  wird auf der Burg Rabenstein wieder zum Leben erweckt.
Dirk Grabow, der Falkner, verstärkt das Team auf der Burg Rabenstein seit Mai. Der gelernte Forstwirt absolvierte eine Ausbildung als Revierjäger und legte die Falknerprüfung ab.

Zunächst wurde die ehemalige Naturschule wieder zu neuem Leben erweckt. Ein Unterrichtsraum wurde in der Scheune des Burgvorhofes eingerichtet. Sie bietet die Chance, Geschichte und Natur gleichermaßen zu vermitteln. Die Burg und die Flämingwälder eignen sich vortrefflich dazu.

Hauptziel war jedoch der Aufbau der Falknerei und viele Behörden mussten ihre Zustimmung geben. In den Monaten danach wurden etwa 45.000 EUR, davon 32.000 EUR aus dem Programm “Leader plus” aufgewendet, um auf einem ehemaligen Gelände der Telekom fünf Volieren zu errichten. Sie bieten den Tieren mittels so genannten Flugdrahts ausreichend Bewegungsfreiheit.

Die ersten Greifvögel wurden angeschafft, zwischenzeitlich sind es neun, und es finden regelmäßig  von April bis Oktober Flugvorführungen statt. Die Vögel -.Adler, Milanen, Falken und Eulen – zeigen ihre Flugkünste und erfreuen sich bei den Zuschauern großer Beliebtheit. Während der Flugvorführungen erfahren die Besucher auch, wie die Tiere abgerichtet werden, wie man mit ihnen jagt, wie sie in freier Natur leben und was zu ihrem Schutz getan werden kann.
Auch naturkundliche Führungen „Rund um die Burg Rabenstein“ können gebucht werden.

Beratung und Betreuung von Spätaussiedlern im Landkreis Potsdam-Mittelmark

2003 übernahm der AAfV die Aufgabe der Beratung und Betreuung von Spätaussiedlern, die Abteilung „Sozialservice“ entstand.

Allein im ersten Jahr wurden 341 neu ankommende Aussiedler  durch Petra Lüttich und Elvira Müller beraten und betreut. Zu den Aufgaben der beiden Sozialarbeiterinnen gehören die Unterstützung bei der Kontaktaufnahme mit Ämtern und Behörden, mit den Krankenkassen und Landesversicherungsanstalten, die Wohnungssuche, die Anmeldung bei Schule und Kita, die  Unterstützung bei der Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen sowie bei der Arbeitsplatz- und Ausbildungssuche. Dabei finden Sprechstunden und Hausbesuche in allen vier Planregionen des Landkreises statt. Und um die Aussiedler auf das Leben in ihrer neuen Heimat vorzubereiten, wird ihnen ebenfalls ein Willkommenskurs angeboten.

2003 -2005 erfolgte die Zuweisung der Spätaussiedler in den Landkreis durch das Landesamt für Soziales und Versorgung in Peitz und sofort in eigenen Wohnraum. Wohnungen wurden in allen vier Planregionen vorgehalten. Die Betreuung wurde weiterhin durch unsere beiden mobilen Beraterinnen der Beratungsstelle gesichert. Nach 2005 wurde die Zuweisung von Spätaussiedlern in den Landkreis von der Bundesaufnahmeeinrichtung Friedland vorgenommen. Die Zuweisung erfolgt direkt in das Übergangswohnheim für Asylbewerber in Bad Belzig, Dort wohnen die Aussiedler bis passender Wohnraum gefunden ist.

Gutshof Glien – Hofladen wird eröffnet

Am 16.05. feierte der AAfV mit den beteiligten Baufirmen die Eröffnung des Hofladens mit der dazugehörenden Kreativwerkstatt und damit das Ende der Restaurierung der früheren Remise des Gutshofes. Das symbolische Eröffnungsband durchschnitt der Sozialminister des Landes Brandenburg und ehemalige AAfV-Vorsitzende, Günter Baaske.

Mit der Sanierung des vierten Gebäude-Komplexes wurde im September 2002 begonnen. Sechs Meter breit und 28 Meter lang ist der Flügel, in dem einst Kutschen und landwirtschaftliche Geräte standen und später Kohle lagerte. Jetzt zieren Regale die Wände, darauf Flaschen mit Fruchtweinen und Marmeladen. Die meisten Produkte des Hofladens sind auch hier entstanden. Das Team experimentierte mit Birnen, Äpfeln, Erdbeeren und anderen heimischen Früchten. Daraus entstand eine stattliche Palette von 40 Marmeladen, Konfitüren und Gelees. Dahinter hängen Kleidungsstücke, mit dem Etikett “Fläming Unikat”, entstanden auf dem Webstuhl und gefertigt durch das Kreativteam.
Im selben Jahr lief die Förderung für das Team, zuletzt eine Strukturanpassungsmaßnahme aus, und somit die Möglichkeit der eigenen Herstellung und Vermarktung der Erzeugnisse. Der Hofladen wurde später verpachtet.

Umweltverbessernde Maßnahmen am großen Wusterwitzer See   /  Ein alter Kahn wird entsorgt

Ein alter Gammel-Kahn am Südufer des Wusterwitzer Sees, der jahrelang dort die Umwelt verschandelte, wanderte auf den Schrott. Endlich!  Seit wann das verlassene, ehemalige 17 Meter lange Hausboot dort „vor Anker“ lag, das konnte keiner mehr genau sagen. Es waren acht Teilnehmer, die jeweils im Vierer-Trupp und für ein halbes Jahr tätig waren, das Wrack zerlegten und die Teile fachgerecht für die Entsorgung vorbereiteten. Die ABM begann am 01.07.

Das Wrack lag überwiegend auf Grund und war mit Wasser gefüllt. Da es sich in einem einhundert Meter vom Hauptweg entfernten unwegsamen Gelände befand, mussten umfangreiche Vorarbeiten geleistet werden, um es überhaupt bergen zu können. So musste der Zugangsweg, mit einer Breite von ca. 1,90 m, beräumt und eine provisorische Rampe gebaut werden. Da das Gelände für Krantechnik nicht ausgelegt war, mussten die Stahlteile nur so groß und nach den geltenden Arbeitsschutzbestimmungen an Gewicht nur so schwer sein, dass diese Teile von den Mitarbeitern per Hand bewegt werden konnten. Mit der Schaffung der Baufreiheit auf dem Bootseisenkörper konnte die Zerlegung mittels Schneidbrenner erfolgen.

Zunächst wurde ein Zugangstor aus dem Bootsrumpf gebrannt, um den Abtransport der Eisenteile zu erleichtern. Danach begann die Zerlegung der Bordwände in Einzelsegmente, bis auf eine Höhe von 20 cm zur Wasseroberfläche. Bei den Arbeiten wurde festgestellt, dass Motor und Getriebe fehlten. Es gab auch keine Ölbestände. Eine Gefährdung der Gewässer war somit nicht zu befürchten. Die zerlegten Bordwände wurden ebenso wie die anderen Teile zu bereitgestellten Containern befördert.

Die zweite Etappe der Zerlegung begann mit der Trockenlegung des Wracks. Mit handbetriebenen Seilwinden und einem erheblichen Aufwand wurde es Stück für  Stück an das Land befördert. Danach erfolgte die Restzerlegung und die manuelle Beladung der Container. An die 10 Tonnen Schrott wurden auf diese Weise entsorgt.
Im Zuge der Entsorgung des Bootswracks wurde ein Naturpfad von rund einem Kilometer geschaffen. Er verläuft direkt am Ufer des Wusterwitzer Sees. Aufräumungs- und Säuberungsarbeiten wurden durchgeführt sowie Hinweisschilder hergestellt und angebracht.

Durch den kreiseigenen Abfallwirtschaftsbetrieb wurden, neben Dachpappe und Altreifen, drei Tonnen Altholz und doppelt so viel an so genannten gemischten Siedlungsabfällen – ausgediente Möbel, jede Menge Elektroschrott, alte Farbbüchsen und vieles mehr – was Bürger „entsorgt“ haben,  abgeholt. Eine Heidenarbeit, doch die Teilnehmer machten sie gern: Ihre Arbeit wurde von der Amtsdirektorin, Gudrun Liebener, und dem Bürgermeister, Klaus Steffen, gewürdigt.

Der AAfV übernimmt das Wohnheim für Asylbewerber

Das Landratsamt hat zum 30.06.2003 den Vertrag mit der kreiseigenen Gesundheitszentrum GmbH (GZG) Teltow zur Betreibung des Übergangswohnheims für Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber in Belzig, Weitzgrunder Weg, gekündigt und ab dem 01.07. den AAfV als neuen Partner gewonnen. Das Heim wir geleitet von Lutz Kuligk.

In ihrem vorübergehenden Zuhause wurden im Laufe der Jahre viele neue Lebensbedingungen geschaffen. Hierzu zählen Sport- und Gemeinschaftsraum, eine Bibliothek oder eine kleine Nähstube. Auch Aktivitäten wurden organisiert, wie Kinderferienspiele, Antirassismustage, Fußballturniere, Sommer- und Sportfeste, das alljährliche “Fest der Kulturen” und zum Jahresende gibt es eine internationale Weihnachtsfeier. Neben diesen festen Traditionen werden auch Infoveranstaltungen organisiert und durchgeführt sowie Sprachkurse. Viele Bewohner leisten selbst gemeinnützige Arbeit im Heim. Sie pflegen das Außengelände, kümmern sich um Blumenrabatten und Gehölze, Gemüsebeete und bauen exotische Gewürzpflanzen an oder sie halten die Gebäude sauber. Und ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist auch die Beratung und Betreuung der Asylbewerber, auch derer die in Wohnungen leben.

In den Jahren 2003 und 2004 lebten 269 Asylbewerber aus 26 Nationen im Heim, darunter 16 Kinder bis 18 Jahre. Zur Schaffung besserer Lebensbedingungen erfolgten in den Anfangsjahren unter dem AAfV umfangreiche Instandhaltungsarbeiten, wie Renovierung der Zimmer, Sanierung der Waschräume, Duschen und Toiletten, der Umbau des Krankenzimmers und des Sportraumes und vieles mehr.

In den nachfolgenden Jahren 2005 und 2006 verzeichnete das Heim nur noch 208 Asylbewerber aus 23 Nationen, darunter 16 Kinder. Es wurde eine Notunterkunft für obdachlose und von Wohnungsnot bedrohte Bürger eingerichtet. Auch in diesen Jahren wurden weitere Modernisierungsarbeiten durchgeführt, wie das Verlegen neuer Fliesen, und die Renovierung weiterer Zimmer im Hauptgebäude sowie die Küche. Eine neue Schließanlage wurde eingebaut.

Erstmals erfolgte auch die Beteiligung und die Mitarbeit im Integrationsnetzwerk des Landkreises sowie die Gründung der Arbeitsgruppe “Flüchtlinge im Landkreis Potsdam-Mittelmark”.

2007 befanden sich nur noch 175 Asylbewerber aus 23 Nationen, darunter 13 Kinder, im Heim. Weitere Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten wurden durchgeführt. Eine soziale, umfangreiche Beratung von Flüchtlingen mit einem auf Dauer angelegten Aufenthaltstitel und eine Beratung in Krisensituationen, wie Schuldnerberatung, wurde eingerichtet. Eine Sport-AG wurde gegründet.

2008 sank die Zahl der Asylbewerber deutlich. So waren nur noch 112 Bewohner aus 25 Nationen, der Hauptanteil aus Vietnam, Kamerun und dem Irak, im Heim gemeldet. Der Monatsdurchschnitt betrug lediglich noch 51 Bewohner. Das war für den Fachdienst Soziales und Wohnen Anlass, die Kapazität des Heimes auf 60 Plätze zu senken. Allen Bewohnern wurde ein 8-monatiger Sprachkurs angeboten.

In den Jahren danach erhöhte sich der Anteil der Asylbewerber wieder deutlich. So waren 2009 146 gemeldet, ein großer Teil der Neuankömmlinge stammt aus Afghanistan. Die Platzkapazität wurde wieder auf 80 erhöht und schließlich 2010 sogar auf 100. Mehreren  Familien wurden Wohnungen in Bad Belzig vermittelt, um die Situation im Heim zu entspannen. 2010 entstand auch ein Schulungsraum mit einer Kapazität von 18 Plätzen.

Der AAfV stellt sich der Erstausbildung

Viele dauerhafte und befristete Arbeitsplätze hat der AAfV in den Reihen seines Stammpersonals geschaffen. Nun stellte er sich einer neuen Herausforderung – die Erstausbildung in den eigenen gastronomischen Einrichtungen. Im Vorfeld erfolgte die Kontaktaufnahme mit der IHK Potsdam, die Eignung zur Ausbildung wurde festgestellt und die Genehmigung erteilt. Zum 01.09.2003 wurden für die Herberge Burg Rabenstein, die Schlossschänke in Wiesenburg und für den Gutshof Glien erstmalig je ein Azubi für die Berufe Koch/Köchin und Hotelfachfrau/ -mann eingestellt. Die Ausbildung fand im Verbund aller drei Einrichtungen statt. Die Ausbildung in diesen gastronomischen Berufen dauert drei Jahre.

Auch in den nachfolgenden Jahren wurde die Erstausbildung in den einzelnen Einrichtungen fortgesetzt. Die Ausbildung in einem Hotelberuf erfolgte letztmalig 2004. Durch die Schließung des Gutshofes war die Verbundausbildung in den eigenen Einrichtungen nicht mehr gegeben. Ersatzweise erfolgte ab 2005 die Ausbildung im Service als Restaurantfachfrau/ – mann. Auch zwei Auszubildende in den Verwaltungsberufen wurden 2007, Bürokauffrau, und 2008, Kauffrau für Bürokommunikation, eingestellt und ausgebildet.

Grundlage für die erfolgreiche Erstausbildung war ein sehr enger Kontakt und die Zusammenarbeit der Personalverwaltung unseres Unternehmens, aber auch der Einrichtungen selbst, mit der Industrie- und Handelskammer und den einzelnen Berufsschulen. Alle Azubis hatten darüber hinaus die Möglichkeit an Lehrgängen des Ausbildungsverbundes teilzunehmen. Auch Praktika in anderen Unternehmen wurden organisiert, zum Beispiel im Hotelgewerbe oder für die Koch-Azubis in der Fischverarbeitung.

Leider konnten 2010, aufgrund der demographischen Entwicklung, keine Azubis für eine Ausbildung gewonnen werden. Bis heute haben insgesamt 26 Azubis eine Ausbildung im AAfV bzw. unserem Tochterunternehmen aufgenommen, drei von ihnen wurden nach dem erfolgreichen Abschluss in ein Arbeitsverhältnis übernommen.

Vier Mitarbeiter unseres Stammpersonals haben 2008 den gemäß Ausbilder-Eignungsverordnung für die Ausbildung erforderlichen Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikation erworben.

Beschäftigungsprojekt “Jump Plus” 

Der AAfV hat im Rahmen eines Sonderprogramms erstmals das Beschäftigungsprojekt “Jump Plus” durchgeführt, es begann am 01.10.. Vom Sozialamt des Landkreises und vom Arbeitsamt Belzig  wurden insgesamt 59 arbeitslose jugendliche Sozialhilfeempfänger unter 25 Jahren zugewiesen, davon 38 Jungen und 21 Mädchen.
Nur 14 Teilnehmer hatten einen eigenen PKW. Damit bestand die erste Aufgabe, die übrigen möglichst nahe am Wohnort zu beschäftigen.
Alle Teilnehmer wurden ihren Interessen entsprechend und teilweise auch berufsorientiert zu Arbeiten in verschiedenen Betrieben und Einrichtungen herangezogen. Das ständige Ziel dieser Maßnahme war, den Jugendlichen den Einstieg in eine Ausbildung zu ermöglichen oder sie direkt in eine feste Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt schon während bzw. unmittelbar nach dem Projekt zu vermitteln. Da aber oftmals die theoretischen Kenntnisse durch vorzeitiges Verlassen der Schule für bestimmte Berufe nicht ausreichend waren und auch oft die nötige Motivation bei den Jugendlichen fehlte, war diese Aufgabe sehr schwierig.

Die wöchentliche Arbeitszeit betrug für alle 30 Stunden, wobei für 10 Stunden Qualifizierungsanteile geplant waren. Es konnten Befähigungsnachweise zur Erlangung des Kettensägenscheines erworben und DRK-Lehrgänge besucht werden. Zum Quali-Anteil gehörte auch ein PC-Lehrgang. Hier nutzten die Teilnehmer die ihnen gebotenen Möglichkeiten, um sich neue Kenntnisse anzueignen.
Während der ersten Beschäftigungsphase wurden mit den Jugendlichen und den Ansprechpartnern in den Betrieben und Einrichtungen Gespräche geführt über persönliche Probleme, ggf. über mögliche andere Einsatzorte zur Durchführung ihres Praktikums, wenn momentan eine völlige Fehlbesetzung vorlag.

Im Allgemeinen kann eingeschätzt werden, dass das Projekt bei dem weit überwiegenden Teil und bei den Unternehmen sehr gut angekommen ist. Das Praktikum wurde als willkommener Eignungstest für beide Seiten gewertet, und es wurde vielfach bedauert, dass dieses Projekt nicht weitergeführt wurde. Das viele Teilnehmer in eine Ausbildung bzw. in eine Festeinstellung gekommen sind, lag natürlich in erster Linie am Engagement der Jugendlichen selber und auch an der guten Zusammenarbeit zwischen den Betreuern des AAfV und des Sozialamtes mit den Verantwortlichen der Betriebe und Einrichtungen.

Während des Praktikums bzw. unmittelbar danach erhielten 11 Teilnehmer eine Festanstellung, 7 Jugendliche haben eine Ausbildung begonnen und 8 konnten in Projekten für “gemeinnützige Arbeit” bzw. “Arbeit statt Sozialhilfe” weiter beschäftigt werden.
Insgesamt sind also 26 Jugendliche vermittelt worden, wenn auch manchmal etwas Überzeugungskraft in Richtung der Betriebe von Nöten war und auch die Jugendlichen im Hinblick auf ihre weitere Zukunft überzeugt werden mussten. Viele haben aber spätestens hier gemerkt, wie lohnend ein ordentlicher und guter Schulabschluss gewesen wäre.
Das Projekt endete am 31.12.2004.

Sonderprogramm des Bundes “Arbeit für Langzeitarbeitslose”

Das besondere Augenmerk war während des gesamten Projektzeitraumes ständig auf die Verbesserung der Eingliederungschancen und die Vermittlung der Teilnehmer in den ersten Arbeitsmarkt gerichtet. Dabei war eines der Arbeitsprinzipien, das bei der Arbeit im Vordergrund stand, die unbedingte Wirtschaftsnähe, also die Zusammenarbeit mit den Unternehmen und Einrichtungen.

Das Projekt startete am 15.10. mit einer Teilnehmerstärke von vorerst 20 Personen und unter der Leitung von Werner Liehr. Die Teilnehmer verblieben in der Regel jeweils 6 Monate in der Maßnahme. Weitere Teilnehmer folgten, so dass in diesem Projekt insgesamt 60 betreut wurden.
Zu Beginn der Projektarbeit standen solche Fragen im Mittelpunkt, wie, welche Betriebe beziehen wir in die Projektarbeit ein, bei welchen Betrieben haben wir die größten Erfolgsaussichten hinsichtlich von Einstellungen nach dem Projektende, wie erfolgt die Kontaktaufnahme zu den Betrieben, welche Fragen werden auftauchen und wie sollen wir die Zusammenarbeit pflegen und weiter ausbauen.

Dabei wurde anfangs nicht in jedem Fall von den Betrieben die Durchführung des Sonderprogramms begrüßt. Einmal wurde die Qualifizierung der Teilnehmer bemängelt, weiterhin die Flexibilität hinsichtlich der Arbeitszeit, acht der Teilnehmer waren alleinerziehende Frauen. Auch fehlte bei einigen die positive Arbeitseinstellung.
Andere Arbeitgeber erwiesen sich bei der Zusammenarbeit als echte Partner, integrierten die Projektteilnehmer als vollwertige Arbeitskräfte in ihr Stammpersonal und gaben Hilfe und Unterstützung bei der Erfüllung der Arbeitsaufgaben. Mit zunehmender Einsatzdauer verbesserten sich somit bei einigen Teilnehmern die Chancen, in den ersten Arbeitsmarkt eingegliedert zu werden. Es war klar, dass nicht jedes Gespräch mit einem Betrieb erfolgreich sein wird. Insgesamt kann aber  eingeschätzt werden, dass zu den meisten Unternehmen und Einrichtungen, die in die Projektarbeit einbezogen wurden, ein guter Kontakt bestand. Oberstes Gebot der Arbeit waren möglichst viele Eingliederungserfolge für die Projektteilnehmer und die Stellenbesetzung für Arbeitgeber, kurz genannt, Kundenzufriedenheit für beide Gruppen.

Wir konnten aber auch in der „Kennenlernphase“ häufig Fehleinschätzungen der eigenen Leistungsfähigkeit, überzogene Selbsteinschätzungen oder auch mangelndes Selbstwertgefühl, gekoppelt dann wieder mit einem hohen Anspruchsdenken, bei den Teilnehmern beobachten. Besonders diese Einschätzungen  machten in wiederholten Fällen eine verstärkte Einzelarbeit notwendig. Nur selten kam es zu Kontaktschwierigkeiten, die sich aber im weiteren Verlauf der Maßnahme verbesserten. In die mehrmonatige Betreuungsphase war eine Hilfestellung bei der Stellenakquise eingebettet. Es wurden Gespräche über den regionalen Arbeitsmarkt geführt und Möglichkeiten aufgezeigt, Arbeitsplatzrecherchen, die über die Tagespresse hinausgehen, vorzunehmen.

Während des Projektverlaufes wurden 24 Teilnehmer in den 1. Arbeitsmarkt eingegliedert. Damit wurde die anfangs gestellte 30%ige Zielstellung überboten. Überwiegend wurden befristete Arbeitsverträge über einen Zeitraum von 12 Monaten abgeschlossen, aber auch Teilzeitverträge über einen kürzeren Zeitraum. Das Projekt endete am 31.12.2004.

Die letzten Bauabschnitte auf der Burg Rabenstein – der Burginnenhof und das ehemalige Gesindehaus

Mit der Herrichtung des ehemaligen Gesindehauses im Vorhofbereich wurde die Grundinstandsetzung der Gebäude auf der Burg vorerst beendet, seine Sanierung im Mai abgeschlossen. Die Außenwände wurden komplett erneuert, ebenfalls das Dach und die Dachgauben. Wieder freigelegt haben die Handwerker die Feldsteinverblendung im Sockelbereich. Die sanitären Einrichtungen wurden komplett instand gesetzt. Das Gesindehaus bietet in sechs Unterkunftszimmern Platz für insgesamt 22 Gäste, ausgestattet mit modernen Einzel- und Doppelstockbetten. Damit ist die Bettenkapazität der Herberge insgesamt auf 65 Plätze gestiegen.
Zum Haus gehört ein Außenbereich, der ebenfalls umgestaltet wurde. Es gibt  Freizeitmöglichkeiten, wie einem Volleyballfeld und Basketballkörben. Ebenfalls wurde eine Tischtennisplatte aufgestellt. Auch ein Lagerfeuer kann, natürlich unter Beachtung der Brandschutzbestimmungen, entzündet werden.
Der endgültig letzte Bauabschnitt im Zuge der umfassenden Sanierung war der Innenhof. In mehreren Etappen wurde das Kopfsteinpflaster aufgenommen sowie eine Regensammelrinne angelegt und neu verlegt. Die Maßnahmen waren erforderlich, weil die jahrelangen Bauarbeiten an den alten Gemäuern und das Befahren des Hofes mit schweren Fahrzeugen ihre Spuren hinterlassen haben. Zudem war stets Stolpergefahr gegeben. Die Firma Belitz aus Hohenwerbig hat den Auftrag für die Arbeiten bekommen, unterstützt von jugendlichen Teilnehmern einer Quali-ABM. Neben den Pflasterarbeiten und dem Ausgleichen von Höhenunterschieden wurden auch Podeste auf dem Hof gebaut, um Sitzmöglichkeiten vor dem Restaurant zu schaffen. Vor dem Burgfried entstanden zwei Parkplätze für Behinderte.