2007

Ein Wandgemälde auf Burg Rabenstein

Bernd Schlägel erläuterte anwesenden Kunstinteressierten die Entstehung eines neuen Gemäldes, das den Gastraum auf der Burg Rabenstein freundlicher erscheinen lässt. Das Werk, geschaffen von Erwin Penner, wurde am 12.01. enthüllt. Ihm ist auf mehr als 20 Quadratmetern und nach einem Monat Arbeit eine Darstellung gelungen, die perfekt zur Burg Rabenstein passt. Themen, wie die Rosmariensage, der Burgenbau und die Falkenjagd sind darin verewigt. Der Bau des Bergfrieds befindet sich scheinbar in der letzten Phase und lässt auf das Jahr 1251 schließen, der ersten urkundlichen Erwähnung der Burg. Und über einem Baum, gleich neben dem Bergfried, kreist ein Rabe.

Eine Freizügigkeit hat sich der Künstler erlaubt, denn einige dargestellte Personen sehen heutigen sehr ähnlich. In den Gesichtern eines edlen Reiterpaares kann man die Vereinsvorsitzende Eveline Vogel und den Geschäftsführer Bernd Schlägel erkennen. Auch Fritz Lintow, der Leiter der Herberge, ist als Steinmetz dargestellt und Falkner Dirk Grabow hat ebenfalls Modell gestanden.

Das Werk gehört leider schon zur Historie. Das Gemälde war von der Unteren  Denkmalschutzbehörde nicht genehmigt und nach geltender Rechtsauffassung somit nicht zulässig. Seine Formgebung und Farbe steht im Widerspruch zur Schlichtheit des Raumes, hieß es offiziell aus dem Landratsamt. Die Meinungen hierzu mögen unterschiedlich sein. Das Behördenrecht hat sich „Kraft des Amtes“, trotz vieler Fürsprecher und starkem Protest aus der Bevölkerung, durchgesetzt. Selbst eine Unterschriftenaktion von Bürgern an den Landrat, die sich für die Erhaltung des Gemäldes aussprachen, half nichts. Nach dreieinhalb Jahren ist ein einzigartiges Gemälde wieder verschwunden. Es wurde von einer Malerfirma im Sommer 2010 übertüncht. 

Eine Arbeitsgelegenheit mit gezielter individueller Förderung Langzeitarbeitsloser mit gesundheitlichen Einschränkungen – AmigA

Um Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben, sollte man nicht nur flexibel sein. Auch die Gesundheit spielt eine wichtige Rolle – Belastbarkeit ist gefragt! Und dennoch gibt es nicht gerade wenig Menschen, die gesundheitliche Einschränkungen haben. Man spricht von einem Drittel aller Arbeitslosen und es ist auch erwiesen, Arbeitslosigkeit macht zusätzlich krank. Um den Betroffenen zu helfen, wurde durch die Mittelmärkische Arbeitsgemeinschaft ein Modellprojekt ins Leben gerufen – AmigA.

Auch der AAfV beteiligte sich daran und startete erstmals im April 2007 eine Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung, ausschließlich für Arbeitslose mit vermittlungsrelevanten gesundheitlichen Einschränkungen. Das Projekt war befristet für 9 Monate, mit 20 Teilnahmeplätzen belegt und wurde in den Region Werder erprobt.
Die Teilnehmer wurden wohnortnah, gemäß ihrer Wünsche und Bedürfnisse und unter Berücksichtigung ihrer gesundheitlichen Einschränkungen in verschiedenen Einsatzstellen untergebracht, welche passgenau akquiriert wurden. Hier sollen sie ihre körperliche, psychische und intellektuelle Leistungsfähigkeit und das Arbeits- und Sozialverhalten erproben und dabei auch befähigt werden, sich gesundheitsförderliche Verhaltensweisen bewusst zu machen, um ihren Gesundheitszustand und ihre Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern.
Die Ansprechpersonen in den Beschäftigungsstellen wurden für die Zielgruppe sensibilisiert und über die Ziele der Maßnahme informiert. Durch die Betreuer des AAfV fanden regelmäßige Kontakte statt und Besuche wurden durchgeführt, um die jeweils persönliche Situation der Teilnehmer zu besprechen, Probleme zu erkennen und Hilfen aufzuzeigen.

Zu Beginn der Maßnahme erhielten die Teilnehmer jeweils ein Projekttagebuch. Hierin konnten sie das Tagesgeschehen, ihre Empfindungen, Erlebnisse und Erwartungen täglich festhalten und es  sollte eine Hilfe sein, für ihre Problembewältigung und zur Unterstützung persönlicher Gespräche mit Betreuern und Kursleitern. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass nicht alle die Selbstdisziplin zur konsequenten Führung des Buches aufbrachten.
Ein Drittel der Gesamtdauer wurde für Qualifizierung genutzt, incl. gesundheitsbezogener Kurse. Sie fanden nach einem vorgegebenen Plan statt. Die Teilnehmer erhielten einen Monatsplan ausgehändigt und inhaltliche Schwerpunkte wurden erläutert. Die Module beinhalteten zielgruppenspezifische Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung sowie Elemente zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit.
Durch die aktive Teilnahme an den gesundheitsfördernden Kursen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, einen positiven Umgang mit der eigenen Gesundheit zu entwickeln. Sie haben es gelernt, deutlich besser auf ihren Gesundheitszustand zu achten, Regeln einzuhalten und ihre Leistungsfähigkeit besser einzuschätzen.
Die Rückenschule wurde von allen Teilnehmern gut angenommen. Jeder einzelne bekam individuelle Hinweise. Eine aktive Teilnahme erfolgte auch beim Yoga. Einige Teilnehmer waren regelrecht begeistert, andere hatten bei der Ausführung der Übungen Schwierigkeiten. Hier bedarf es sicher längerer Erfahrung.
Die Ernährungsberatung wurde unterschiedlich aufgenommen. Einige fanden das Thema interessant und lehrreich, andere die Methoden zu umständlich und gewöhnungsbedürftig. Trotzdem war eine rege Beteiligung bei der Zubereitung der Speisen und Getränke festzustellen.
Die Kompetenzen der Teilnehmer wurden durch ein Profiling analysiert. Bei der Auswertung der Ergebnisse waren sie mitunter über ihre vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten erstaunt. Einige erkannten dadurch ihre beruflichen Alternativen auf dem Arbeitsmarkt.
Im Persönlichkeits- und Bewerbertraining wurden in praktischen Übungen die Kernpunkte eines Bewerbungsgespräches simuliert und die Verhaltensweisen und die Wirkung der Körpersprache erörtert. Trainiert wurde der Umgang mit den üblichen, aber auch mit provozierenden Fragen.
Die Teilnehmer konnten ihre Bewerbungsunterlagen nach Norm und Richtlinien aktualisieren, Formulierungshilfen wurden gegeben und Literatur zur Verfügung gestellt. Zur Erstellung persönlicher Bewerbungsunterlagen wurden Einzeltermine vergeben.
Nach genauem Erkennen von Defiziten einzelner Teilnehmer wurden aber auch spontan und in Absprache mit den Fallmanagern zusätzlich weitere Kurse durchgeführt, so zum Beispiel Deutschunterricht. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer hatten erhebliche Schwierigkeiten in Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck.

Die Kombination aller Module, verbunden mit der praktischen Tätigkeit in der Arbeitsgelegenheit, wirkte sich hinsichtlich des Ausbrechens aus der Isolation, der Erhöhung des Selbstwertgefühls und der Steigerung der Motivation sehr positiv aus. Die „Gruppe“ war hier sehr entscheidend, die Teilnehmer fühlten sich zusammengehörig.
Jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit, seine Meinung und Zufriedenheit zum Maßnahmeverlauf anhand von Fragebögen einzuschätzen. Sie bekamen zum Abschluss eine Teilnahmebestätigung über die Teilnahme an den gesundheitsbezogenen und berufsorientierten Kursen. Eine enge Kooperation bestand seitens unserer Betreuer und während des gesamten Maßnahmeverlaufes mit den Fallmanagern der MAIA, den Sozialmedizinern und Psychologen. Es gab einen regelmäßigen Austausch zu positiven Entwicklungen, Rückschlägen und Stagnationen. Die nächsten Schritte wurden gemeinsam abgestimmt.

Auch in den Folgejahren wurden diese Maßnahmen durchgeführt, wiederum in der Region Werder, seit 2008 auch in Belzig und ab 2010 unter dem Titel „AgATA“ – Aktive gesundheitliche Anleitung für Teilnehmer in Arbeitsgelegenheiten – insgesamt bisher 112 Teilnahmeplätze.  Ein Dank gilt allen Verantwortlichen für die Organisation und Betreuung, insbesondere Gritt Hinze und Ellen Bönisch.

Erhalt historischer Grabstätten und Anlagen auf dem Neuen Friedhof in Potsdam

In Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle für Arbeitsmarktpolitik und dem Bereich Friedhöfe der Stadtverwaltung Potsdam, der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie der Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (PAGA) initiierte und betreute der AAfV eine Maßnahme zur Schaffung von Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung auf dem Neuen Friedhof in Potsdam. Im Rahmen dieser Maßnahme wurden ab Mai zwanzig Teilnehmer für ein halbes Jahr beschäftigt und qualifiziert. Dabei stand die Ausführung kommunalpolitisch sinnvoller Tätigkeiten im Bereich  historischer Familiengrabstätten, außerhalb kommunaler Pflichtaufgaben und gewerblicher Facharbeit, im Mittelpunkt, verbunden mit der Unterstützung zur Integration der Teilnehmer.

Die seit der Einweihung des Neuen Friedhofs im Jahre 1866 entlang der Friedhofsmauer angelegten und in der Regel mit einem Grabgitter eingefassten ehemaligen Erbbegräbnisse sind wertvolle Zeugnisse historischer Grabkultur. Um 1900 bestanden viele Friedhöfe aus solch einer dicht auf dicht folgenden Ansammlung sogenannter “Totengärtchen”, die Anfang des 20. Jahrhunderts zunehmend in die Kritik der Friedhofsreformbewegung gerieten (Großes Lexikon der Bestattungs- und Friedhofskultur 2002). Die etwa 300 noch vorhandenen historischen Grabstätten an der Friedhofsmauer, die sowohl einzeln als auch in ihrer Gesamtheit prägende und schützenswerte Gestaltungselemente des Neuen Friedhofs darstellen, weisen einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Um dieses Kulturgut für nachfolgende Generationen zu erhalten, waren aufwendige Sicherungsarbeiten notwendig. Im Rahmen dieser Maßnahme konnte mit vorbereitenden und zusätzlichen Arbeiten im Bereich der nordwestlichen Friedhofsmauer ein erster Beitrag dazu geleistet werden.

Der Neue Friedhof war als Einsatzort in Bezug auf die genannte Zielstellung besonders gut geeignet, um erwerbsfähige Hilfebedürftige wieder an den Arbeitsalltag heranzuführen und so ihre Beschäftigungsfähigkeit und ihre Vermittlungschancen zu steigern. Unter den Augen der Öffentlichkeit konnte eigene Arbeit als sinnvoll und erfüllend erlebt werden, und im Zusammenwirken mit den Angestellten des Friedhofs konnten bei den Teilnehmern Motivation, Pünktlichkeit, Sorgfalt, Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit wieder hergestellt bzw. gefestigt und die körperliche und psychische Belastbarkeit trainiert werden. Außerdem bot sich hier die Gelegenheit, theoretische und praktische Grundkenntnisse in verschiedenen Berufszweigen wie Garten- und Landschaftsbau, Friedhofsgärtnerei, Hausmeistertätigkeit sowie Denkmal- und Naturschutz aufzufrischen bzw. zu erwerben. Auf der Basis der vielfältigen  praktischen Tätigkeiten und der begleitenden Qualifizierung konnte die eigene Berufsorientierung überprüft und gegebenenfalls konkretisiert werden. Parallel zur praktischen Tätigkeit wurde ein ressourcenorientiertes Profiling und gezielte individuelle Unterstützung für die eigenen Bewerbungsaktivitäten angeboten, und in der begleitenden Qualifizierung wurde allgemeinbildendes Wissen, fachspezifische Kenntnisse und Grundlagen für ein zielgerichtetes Bewerbungsverhalten vermittelt.

Während der Maßnahme wurden praktische Tätigkeiten als Vorbereitung für spätere friedhofsgärtnerische und denkmalpflegerische Facharbeiten ausgeführt. Hierzu zählten vor allem die Beräumung von Abfällen und Unrat, die Entfernung zerfallener Grabeinfassungen und das Sortieren der Steine. Brauchbare Ziegel- und Natursteine wurden von Mörtelresten befreit. Die gereinigten Steine wurden nach Formaten sortiert und für eine spätere Wiederverwendung gelagert. Unbrauchbare Steine wurden für die Entsorgung vorbereitet. Stellenweise wurden verschobene Grabeinfassungen per Hand provisorisch gerichtet. Die Grabstellen wurden von Unkraut, Wildwuchs und Moos befreit. Fehlstellungen und Senken im Bereich der Grabstellen wurden mit Boden angefüllt und vorhandene Grabsteine gesichert. Grabgitter wurden entrostet und, falls erforderlich, gerichtet. Schon während der Maßnahme wurden die vorbereitenden Tätigkeiten der Teilnehmer stellenweise durch nachfolgende Arbeiten der Angestellten des Friedhofs ergänzt, so dass einige Grabstellen abschließend wiederhergestellt werden konnten. Diese auf Dauer sichtbaren Arbeitsergebnisse wirkten auf die Teilnehmer besonders motivierend.

Die Arbeiten wurden  von 2008 bis 2010 in weiteren Arbeitsgelegenheiten fortgesetzt.

Neuer Name für die GmbH

Die Arbeit Fläming GmbH hat sich umbenannt. Durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 20.06. ist der Name in Fläming Bau- & und Dienstleistungs GmbH geändert worden. 1993 als Tochter des AAfV gegründet, war die GmbH zunächst eng mit der Arbeitsförderung im Landkreis Potsdam-Mittelmark verbunden. Inzwischen behauptet sich das Unternehmen seit vielen Jahren unter den gleichen Bedingungen wie andere am Markt. Das Leistungsangebot umfasst wie bisher Maurer-, Pflaster-, Abbruch- und Erdarbeiten, Grünanlagenpflege und Winterdienst.

Wanderwegenetzgestaltung im Landkreis Potsdam-Mittelmark

Im Juli wurde mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds das neue arbeitsmarktpolitische Förderprogramm “Regionalbudget – Regionalentwicklung stärken, Beschäftigungsperspektiven eröffnen” im Landkreis eingeführt. Zielsetzung ist es, die Regionalentwicklung zu stärken, die Vermittlungschancen und soziale Teilhabe arbeitsloser Frauen und Männer zu verbessern sowie  Netzwerksbildungen und Akteurskooperation zu initiieren.

In diesem Zusammenhang startete am 15.07. das Projekt “Wanderwegenetzgestaltung” im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Hintergrund ist das Bestreben des Landkreises ein modernes Wegenetz aufzubauen, sich als Wanderregion zu etablieren und im Jahr 2012 den Deutschen Wandertag auszurichten. Eine Veranstaltung, die tausende Besucher in die Region zieht.
Insgesamt waren 25 Teilnehmer für 8 Monate in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme damit beauftragt, die bestehenden Wanderwege des gesamten Landkreises Potsdam-Mittelmark einer genauen Prüfung zu unterziehen und gemäß ihrer Tätigkeitsbeschreibung notwendige Reparaturmaßnahmen durchzuführen. Das Projekt leistete einen Beitrag für eine den neuesten Anforderungen entsprechende regionale und überregionale Wanderwegenetzgestaltung. Der Verfall des bestehenden Netzes wird aufgehalten und weiterer Schaden abgewendet.
Für eine kontinuierliche Betreuung und Qualifizierung sorgte Projektleiterin Kristin Brauns, die auch die Koordinationen und Abstimmungen organisierte. Um diese Aufgabe zu bewältigen, wurden die Teilnehmer in vier Arbeitsgruppen aufgeteilt, wodurch eine gleichmäßige Bearbeitung des Territoriums möglich war. Dadurch konnten aber auch Ortskenntnisse einfließen, die bei der Arbeit am Wegesystem unverzichtbar sind, um das Vorhaben effizient und qualitativ hochwertig zu unterstützen.

Warum war dieses Projekt so wichtig? Das Mitte der 90er Jahre ausgewiesene Wanderwegenetz ist zum Teil in einem schlechten Zustand. Defekte oder verschwundene Wegweiser machen es Besuchern unmöglich, sich zu orientieren. Ein sich verändertes touristisches Umfeld macht es notwendig, auf wandelnde Ansprüche zu reagieren, bestehende Streckenführungen zu optimieren und perfektionieren und der sich verändernden Umgebung anzupassen.
Neben der Bestandsaufnahme von Beschädigungen durch Vandalismus-, Witterungs- und Materialschäden am Wegesystem, sichtete das Team die Wege und beseitigte kleinere Mängel vor Ort. Einen großen Teil der Arbeit nahmen die Aufarbeitung und der anschließende Aufbau von defekten oder verschwundenen Wanderwegschildern in Anspruch. In liebevoller Handarbeit wurden diese in unserer Tischlerei nach den vorgegebenen Richtlinien zurechtgeschnitten, lackiert und schließlich beschriftet. Daneben brachten alle Teilnehmer Ideen und Empfehlungen zur Verbesserung der Wegestruktur ein. Alle Tätigkeiten erfolgten in enger Absprache mit den zuständigen Kommunen, Verbänden und Vereinen. Als wichtige Ansprechpartner sind die ehrenamtlichen Wanderwegewarte zu nennen, die in ihrer Freizeit mit Rat und Tat zur Seite standen. Das Arbeitsgebiet umfasste den gesamten Landkreis Potsdam-Mittelmark. Neben überregionalen Wegen verfügt diese Region über zahlreiche regionale und örtliche Wanderwege.

Auch in den weiteren Jahren wurden die Arbeiten am Wanderwegenetz fortgeführt. Nahtlos schloss sich eine weitere Arbeitsbeschaffungsmaßnahme an. Sie wurde bis zum 28.02.2009 bewilligt. In der Maßnahme wurden 20 langzeitarbeitslose Frauen und Männer unter qualifizierter Anleitung geschult und in zwei Gruppen für die praktischen Tätigkeiten am Wanderwegenetz sowie für die Qualitätsbewertung der Wegestruktur des Landkreises eingesetzt. Die Teilnehmer erhielten Fachkenntnisse im Bereich Tourismus/Wanderwegesystem im Landkreis sowie eine Schulung als „Bestandserfasser/in für den Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“. Einige Teilnehmer absolvierten einen Motorkettensägenlehrgang.
Im Ergebnis der Maßnahme wurde die Wanderregion nachhaltig gestärkt und 3 Teilnehmer in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt.

Eine erste Arbeitsgelegenheit in der Entgeltvariante startete im März 2009, befristet bis zum 28.02.2010, wiederum mit 20 Teilnehmern. Die Interessen und Potenziale aller relevanten Akteure für die Wegenetzgestaltung wurden erstmalig gebündelt. Alle Unterlagen wurden neu geprüft und im praktischen Bereich erforderliche Rückbauten und Neugestaltungen konsequent realisiert. Geschlossene Dokumentationen wurden nach modernen Standards, unter anderem GPS, entwickelt und die Zertifizierung von Wanderwegen unterstützt. Eine Gruppe arbeitete an der Planung und dem Bau eines Kindererlebnispfades, ein Modell wurde gefertigt.

Eine zweite Arbeitsgelegenheit mit der selben Teilnehmerstärke folgte nahtlos und wurde für ein Jahr bewilligt. In drei Arbeitsgruppen wurde der Bogen zwischen praktischen und theoretisch-konzeptionellen Arbeiten gespannt. Ein Sicherungsteam beseitigte Schäden am Wegesystem, Qualitätsscouts leisteten unterstützende Arbeiten zur Umsetzung des Kreistagskonzeptes und zur qualitativen Aufwertung der gesamten Wegestruktur wurden von der Arbeitsgruppe Wege mit Pepp Themenwanderwege, die landschaftliches, historisches aber auch wirtschaftliches Know-How besitzen, erschlossen.
Auch in dieser Maßnahme wurden die Teilnehmer bei der Suche nach einem Arbeitsplatz unterstützt, sieben von ihnen konnten innerhalb eines Jahres vermittelt werden.

Die begonnene Maßnahme wurde ab dem 01.03.2011 für ein weiteres Jahr verlängert, jedoch der überwiegende Teil der Teilnehmer ausgetauscht.

Alle Projekte wurden mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds durch das arbeitsmarktpolitische Förderprogramm „Regionalbudget – Regionalentwicklung stärken, Beschäftigungsperspektiven eröffnen“ unterstützt.

Offizieller Abschied – Bernd Schlägel geht in den Ruhestand

Der Geschäftsführer des AAfV, Bernd Schlägel, hat sich nach 16 Jahren engagierter, aufopferungsvoller Arbeit an der Spitze des Vereines für den vorzeitigen Ruhestand entschieden. Sicher für ihn mit einem lachenden und einem weinenden Auge wurde er am 31.07.2007 offiziell in großer Runde auf Burg Rabenstein verabschiedet.
Seinem Standpunkt: “Wer immer in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren,” blieb er in all den Jahren treu.

Der Vorstand und die Belegschaft des AAfV, Vertreter von Kommunen, Vereinen, Behörden und weitere Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft dankten ihm für die jahrelang geleistete Arbeit und den unermüdlichen Einsatz an mehreren Fronten. Auch wurde zum Ausdruck gebracht, dass er immer nach dem Motto “Versuche das Unmögliche, damit dir das Mögliche gelingt” gearbeitet hat. Neben dem beruflichen Engagement kam auch das ehrenamtliche nicht zu kurz. Hier wird er sich auch weiterhin engagieren.

Die promovierte Sozialwissenschaftlerin Frau Dr. Marie-Luise Vetter aus Treuenbrietzen übernahm ab 01.08.2007 die Geschäfte des AAfV. Sie wurde unter mehr als 20 Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt. Bei den Bewertungskriterien hat sie am Ende überzeugt. Frau Dr. Vetter war bis zu diesem Zeitpunkt Leiterin des Bereiches Sozialservice im AAfV. Für den Start wurde ihr alles Gute gewünscht.

“Reif für die Zukunft – Kompetenzen für die Arbeitswelt von morgen”, ein Modellprojekt des XENOS Sonderprogramms

Das Projekt verfolgte das Ziel, benachteiligten Jugendlichen – insbesondere auch mit Migrationshintergrund – eine Perspektive zu geben, sich zu entwickeln und ihnen zu ermöglichen, Erfahrungen in beruflicher Praxis zu sammeln, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben und ihre Integration auf dem Arbeitsmarkt bzw. in eine Ausbildung zu unterstützen.

Für die Jugendlichen begann das Projekt mit einer Einstiegsphase. Diese sollte dazu dienen, ihnen Orientierung und Sicherheit in ihrem neuen, sozialen Umfeld zu geben.
Im August – bis zum Jahresende – begannen 34 Jugendliche in mehreren einzelnen Gruppen getrennt, gemeinsam zu arbeiten, zu lernen und miteinander zu kommunizieren. Die Jugendlichen wurden aktiv und verantwortlich in die Herstellung von handwerklichen Produkten einbezogen. Dabei wurde Wert auf ein handlungsorientiertes Arbeiten, das durch mehrere Arbeitsschritte gekennzeichnet war, gelegt. Im Mittelpunkt standen dabei das Informieren über einzelne Arbeitsschritte von der Herstellungsweise, der Marketingstrategie und den Absatzmöglichkeiten eines Produktes, die Planung der Produktion, die Entscheidungsfindung für bestimmte Varianten, die Ausführung der notwendigen Arbeitsschritte sowie die Bewertung, Vermarktung und Erfolgsbeobachtung auf dem Markt.

Eine wichtige Zielstellung des Projektes war es, die Jugendlichen auf den Arbeits- und Ausbildungsmarkt vorzubereiten. Demzufolge gehörten Bewerbungstraining, Praktika in Firmen sowie die Hilfestellung bei der Vermittlung zu den grundlegenden Inhalten. Hierbei wurden die Jugendlichen verantwortlich mit einbezogen.
Sie stellten mit Hilfe der sozialpädagogischen Betreuer ihre Bewerbungsunterlagen zusammen und wurden auf Einstellungsgespräche für das Praktikum vorbereitet. Die Sozialpädagogen nahmen an diesen Bewerbungsgesprächen teil und werteten das Gespräch im Anschluss mit dem Jugendlichen aus. Die sozialpädagogische Begleitung des Vermittlungsprozesses trug dazu bei, die Jugendlichen zu befähigen, zunehmend selbständig auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt aufzutreten. Ausgewählte Jugendliche erhielten im Verlauf der Maßnahme die Möglichkeit, sich angemessen auf die Nichtschülerprüfung vorzubereiten.

Zum Tod von Bernd Schlägel

Völlig überraschend ist Bernd Schlägel am 30. Dezember 2007, einen Tag vor seinem 60. Geburtstag, verstorben. Mit ihm verliert die brandenburgische Arbeitsmarktpolitik einen der profiliertesten und erfolgreichsten Geschäftsführer einer Arbeitsfördergesellschaft, dem Arbeits- und Ausbildungsförderungsverein Potsdam-Mittelmark e.V. Er hat dessen Geschicke von seiner Gründung im Jahre 1991 über 16 Jahre bis zu seinem Ausscheiden im Juli geleitet und dabei nicht nur Tausenden von Arbeitslosen geholfen, sondern auch Verbesserungen der Infrastruktur in den Gemeinden mittels Arbeitsförderung bewirkt.

Bernd Schlägel managte maßgeblich das erste Strukturförderprogramm für die Stadt Belzig und führte Großprojekte in die wirtschaftliche Selbstständigkeit. Bei allem professionellen Wirken blieb er hilfsbereit, bescheiden und menschlich. Alle, die ihn kannten, werden ihn nicht vergessen und seiner mit Hochachtung und großer Sympathie gedenken.

Schlossschänke – Der Pachtvertrag mit unserem Unternehmen endet

Nach Ablauf des für 12 Jahre geschlossenen Pachtvertrages zwischen der Gemeinde Wiesenburg/Mark und dem AAfV, der wiederum an Fläming Bau- und Dienstleistungs GmbH  vermietet hatte, hat die Kommune auf eine Verlängerung für eine weiteres Jahr verzichtet.
Es ist dem AAfV gelungen, einen Betrieb in die wirtschaftliche Selbstständigkeit zu entlassen“, konnte Geschäftsführerin, Dr. Marie-Luise Vetter, dennoch positiv resümieren.
Uwe Zimmermann hat das Lokal zum Jahreswechsel 2007/2008 direkt von der Gemeinde  gepachtet.  Er hat die Gaststätte seit der Eröffnung im Jahre 1995 geleitet.  Alle Mitarbeiter und die Auszubildenden wurden übernommen.