2009

Arbeiten am Burgenwanderweg

Gleich zu Jahresbeginn wurde eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ins Leben gerufen – vorbereitende Arbeiten bei der Erneuerung und Realisierung des Burgenwanderweges im Hohen Fläming. Vier Teilnehmer nahmen in diesem Projekt ihre Tätigkeit auf, das sich in die langfristig geplanten Vorhaben des Landkreises zur Gestaltung eines modernen Wanderwegenetzes einordnet und Bestandteil des Wegenetzes ist, das in Vorbereitung auf den Deutschen Wandertag geschaffen werden soll.
Mit dem Burgenwanderweg wurde ein Beitrag für eine den neuesten Anforderungen entsprechende regionale und überregionale Wanderwegenetzgestaltung erreicht, der Zertifizierung.

Die Maßnahme diente dieser Vorbereitung, wobei die Arbeiten in engem Zusammenwirken mit den Fachgremien des Landkreises und dem Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung abgestimmt wurden. Es stellte finanzielle Mittel für die Anfertigung von Wanderwegschildern, Pfählen, Bänken, Stelen, Infotafeln und Wanderrastplätzen zur Verfügung.
Die bereits existierenden Wanderetappen zwischen den Burgen des Hohen Flämings waren anfangs in einem sehr schlechten Zustand. Sie wurden hergerichtet, unter anderem, damit sie auch bei Nässe begehbar sind. An der gesamten Wegführung wurden Säuberungsarbeiten, das Einsammeln von Müll und Unrat, durchgeführt. Sichtachsen wurden durch Freischneidearbeiten wiederhergestellt. Alte, und nicht mehr aktuelle Baummarkierungen, wurden entfernt und entsprechend dem Wegeverlauf erneuert. Alte Pfähle mit Beschädigungen wurden rückgebaut und neue gesetzt. Ebenso erfolgte der Austausch nicht mehr gebrauchsfähiger Landschaftsmöbel. Schließlich wurden vorhandene Rastplätze wieder hergerichtet. Dabei wurden gewonnene Naturmaterialien für Wege- und Platzmarkierungen wiederverwendet. Die Realisierung der Aufgaben war mitunter nicht leicht, denn viele Standorte waren mit Fahrzeugen nicht erreichbar.
Die Ergebnisse: 370 Wegweiserpfähle wurden gesetzt, 160 Wander- und Zwischenwegweiser aufgestellt sowie über 128 Wanderwegschilder und 400 Plaketten bzw. Pfeile angebracht.

Nach Abschluss der wichtigsten Arbeiten wurde der Weg bis zum Ende der Maßnahme, im August, laufend kontrolliert und bei Bedarf pflegerische Arbeiten vorgenommen. Insbesondere sind die Rastplätze ständig in Ordnung gehalten worden und das Zuwachsen der Sichtachsen wurde verhindert. Die Arbeiten wurden in einer hohen Qualität realisiert, konnten aber auf Grund mehrmals geänderter Bedingungen, unter anderem war die Maßnahme auch aus Witterungsgründen für acht Wochen unterbrochen, nicht abgeschlossen werden. Restarbeiten wurden daher im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit in der Entgeltvariante, die ab Oktober für 4 Monate bewilligt wurde, erledigt.
Der AAfV hat in den zurückliegenden Monaten, unter Federführung von Kristin Brauns und Petra Straube und in Abstimmung mit seinen Partnern, die Arbeit von der theoretischen Konzeption bis zur praktischen Umsetzung organisiert.

Es ist geschafft, seit  Anfang 2010 trägt der Burgenwanderweg Fläming das bedeutendste nationale Prädikat „Qualitätsweg wanderbares Deutschland“ als einer von bisher 57 Wanderwegen bundesweit, zu denen der Rennsteig in Thüringen, der Harzer Hexenstieg und der Vogtland-Panoramaweg gehören. Der Standard muss alle drei Jahre bestätigt werden. Dabei wird es vor allem auf die kontinuierlichen Pflegearbeiten ankommen.

Der Burgenwanderweg wird das Kernstück des Deutschen Wandertages werden. 112 Kilometer gut markierte Wege führen hier durch den Hohen Fläming, vorbei an Findlingen und Gewässern, zur Burg Eisenhardt in Bad Belzig, der Burg Rabenstein, zur Burganlage Ziesar und zum Park Wiesenburg. Und innerhalb der Ortschaften finden wir romantische Feldsteinkirchen, historische Ortskerne und traditionsreiche Handwerkskunst.

1. Bilanz- und Ideenkonferenz zur Vorbereitung des Deutschen Wandertages

Am 21.01. lud das Projektteam „Wanderwegenetzgestaltung“ zu einer ersten Bilanz- und Ideenkonferenz ein. Zahlreiche Vertreter der Kommunen des Landkreises, der Mittelmärkischen Arbeitsgemeinschaft sowie touristische und regionale Akteure folgten der Einladung nach Kuhlowitz.

Bereits seit Mitte 2007 wurde nahezu das gesamte Wanderwegenetz des Landkreises im Rahmen des Projektes einer Kontrolle unterzogen und schließlich eine Analyse durchgeführt. Erste Ergebnisse der umfangreichen Arbeit zum Fernziel „Top-Wanderregion“ wurden in einer zweistündigen Präsentation von den Akteuren vorgestellt. Die einzelnen Arbeitsgruppenleiter der regionalen Teams Hoher Fläming, Brandenburg, Teltow und Werder berichteten dazu im einzelnen. Bisher wurden  40 Wanderwege auf Grundlage der Kriterien des Deutschen Wanderverbandes einer Stärken-Schwächen-Analyse unterzogen und entsprechende Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Insgesamt wurden ca. 3.000 Schilder an den Wegen erneuert und 650 Pfähle ausgetauscht. In der anschließenden Diskussion sprachen die Redner allen Beteiligten Dank und Anerkennung aus.

Neben den praktischen Tätigkeiten am Wegenetz wurden zahlreiche Wege einer Qualitätskontrolle unterzogen, berichtete Projektleiterin Kristin Brauns. Als Grundlage dienten wissenschaftlich erarbeitete Kriterien des Deutschen Wanderverbandes. Nicht alle Wege genügten den Qualitätsansprüchen, Stärken und Schwächen von Wegeverläufen wurden sichtbar. Inspiriert von den Ergebnissen und Darstellungen wurde gemeinsam beraten und künftige Handlungsfelder benannt. Nun geht es um das Erfassen aller Vorschläge. Und hier sind alle gefragt, angefangen von Kommunalpolitikern bis zu den Wanderern. Das Fazit der Veranstaltung: „Es wurde viel geschafft, aber es gibt auch noch viel zu tun!“

Menschenwürdig leben – eine Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung

Es war eine besondere Projektidee, die mit dieser Maßnahme verwirklicht werden konnte: Gärtnerische Arbeiten zum Anbau von Obst und Gemüse mit dem Ziel der Vermarktung, der Abgabe an die Tafeln in Treuenbrietzen und Belzig und des Eigenverbrauchs, jeweils zu einem Drittel. Ab dem 01.04. wurden 18 Teilnehmerplätze geschaffen, überwiegend in unserer Gärtnerei in Treuenbrietzen, aber auch am Vereinsitz in Kuhlowitz.
Die Gruppen fanden in den jeweiligen Standorten sehr unterschiedliche Ausgangsbedingungen vor. In Treuenbrietzen konnte auf den bereits vorhandenen Grundlagen aufgebaut werden.
Die Bodenverhältnisse waren sehr gut, was sich vor allem in den ausgesäten und gepflanzten Gemüsearten und deren Wachstum widerspiegelte. Die Vorkenntnisse der Teilnehmer waren jedoch gering.

Zu Maßnahmebeginn mussten aus diesem Grund elementare Grundkenntnisse, wie die Handhabung der Gartengeräte, das Anlegen kleiner Beete und die richtige Aussaat im Freiland und Frühbeet vermittelt werden. Die Teilnehmer erlernten nach und nach die notwendigen Arbeiten und entwickelten zunehmend auch Interesse und Engagement.
Es wurde auch deutlich, dass gärtnerische Arbeiten, die von Beginn an selbst durchgeführt werden, besonders zur Motivation geeignet sind. Die Teilnehmer sehen im wahrsten Sinne des Wortes die Früchte ihrer Arbeit heranwachsen. Mit zunehmenden Interesse wurden dann im Maßnahmeverlauf die geernteten Früchte auch zu Säften, Gelees und Marmeladen verarbeitet, es wurde Kuchen gebacken, Rezepte ausprobiert und gemeinsam gekocht.

In Kuhlowitz bestand für die Teilnehmer, hier waren bei einigen Vorkenntnisse vorhanden, vorerst die Aufgabe der Urbarmachung eines zuvor als Abstellplatz für Bauwagen genutzten Geländes. In zum Teil schwerer körperlicher Arbeit wurde die oberste Bodenschicht abgetragen. Es wurden Steine gesammelt und Muttererde eingearbeitet und schließlich die Grundstruktur eines Bauerngartens mit den entsprechenden Wegen und einer Wegeeinfassung aus Studentenblumen angelegt sowie ein Apfelbaum gepflanzt. Mit Engagement und Sorgfalt wurden die gesäten und gepflanzten Produkte gepflegt und geerntet. Allerdings waren durch den sehr nährstoffarmen Boden vergleichbare Erträge, wie in Treuenbrietzen, nicht zu erreichen.

In beiden Einsatzstellen wurden angebaut: Kräuter (Basilikum, Petersilie, Majoran, Schnittlauch, Schnittknoblauch, Ysop, Wermut und Zitronenmelisse), Gemüse (Radieschen, Salat, Kohlrabi, Rotkohl, Weißkohl, Blumenkohl, Rosenkohl, Porree, Sellerie, Zwiebeln, Gurken, Tomaten, Paprika, Bohnen, Physalis, Möhren, Kartoffeln, Johannisbeeren, Himbeeren Brombeeren, Erdbeeren, Mais und Birnen). Auch wurden Blumen gesät.

Insgesamt wurden beträchtliche Mengen an geernteten Produkten an die Tafeln abgegeben. Kleinere Mengen verbrauchten die Teilnehmer für sich und aus der Vermarktung konnte das vorgegebene Ziel von 1000 EURO erreicht werden.

Alle Teilnehmer nahmen an einer 52-stündigen Qualifizierung – Grundlagen der Gartenarbeit, Pflanzenkunde, Anlegen von Beeten, Pflanzenschutz, Fruchtfolgen, Anforderungen an die Bodenbeschaffenheit und anderen Themen – teil und erhielten darüber ein Zertifikat. Fachlich angeleitet und sozialpädagogisch betreut wurden die Teilnehmer durch Regina Poguntke und Ingrid Weinholz. Das Projekt, das für die Dauer von 6 Monaten bewilligt wurde, konnte auch 2010 erfolgreich durchgeführt werden. Eine dritte Auflage startete im Frühjahr 2011. 

Fünf Jahre Koordinierungsstellen für Freiwilligenarbeit und Netzwerkarbeit

Seit Mai 2004 sind Sonja Massow, vertretungsweise auch Susann Bandur, als Koordinatorinnen für das Netzwerk ambulanter sozialer Dienste und Steffi Wiesner als Koordinatorin für Freiwilligenarbeit und Bürgerengagement im Landkreis tätig. Seitdem sind fünf Jahre vergangen, in denen sowohl die Netzwerkkoordination als auch die Freiwilligenkoordination aufgebaut und weiterentwickelt wurden.

Mit Hilfe der Freiwilligenkoordination wurden in den letzten Jahren viele neue Projekte und Aktionen ins Leben gerufen, wie der BürgerBus-Verein Hoher Fläming, verschiedene Märkte der Möglichkeiten im Landkreis oder der schon traditionelle Spiele-Nachmittag „Belzig spielt“.
Seit 2004 gibt es eine von der Freiwilligenkoordinatorin zur Verfügung gestellte Internetseite über Freiwilligenarbeit und Bürgerengagement im Landkreis, die viele Informationen rund um das Thema sowie aktuelle Aktionen und Einsatzmöglichkeiten für ein Engagement enthält und ständig erweitert wird: www.freiwilligenarbeit-pm.de
Darüber hinaus gibt die Freiwilligenkoordination PM seit 2007 vier Mal im Jahr einen Newsletter heraus und organisiert regelmäßig Ehrenamts- und Freiwilligentreffs. Seit 2007 beteiligt sich die Freiwilligenkoordination auch als Sammelstelle an der weltweiten Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“.
Neben verschiedenen Moderations- und Referententätigkeiten in den letzten Jahren ist die Koordinatorin Steffi Wiesner auf Landesebene mittlerweile eine der Sprecherinnen der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen im Land Brandenburg und darüber hinaus in weiteren Arbeitskreisen vertreten.

Seit 2009 gibt es im Landkreis die Ehrenamtskarte PM, www.ehrenamtskarte-pm.de, die im März dieses Jahres zum ersten Mal vergeben wurde. Hier geht die Initiative auf die Freiwilligenkoordination, die zeitweise durch Maßnahmen der Arbeitsförderung unterstützt wurde. Die zurzeit einzige Ehrenamtskarte im Land Brandenburg hält für ihre Inhaber Vergünstigungen in verschiedenen kommunalen und nicht kommunalen Einrichtungen bereit, die von Ermäßigungen in der Kreisvolkshochschule und Kreismusikschule bis hin zu ebenfalls ermäßigten oder freien Eintritten in Freibäder, Museen oder Bibliotheken reichen.

Die Netzwerkkoordinatorinnen Sonja Massow und Susann Bandur organisierten in den vergangenen fünf Jahren für die Partner Netzwerke für ambulante soziale Dienste in den verschiedenen Regionen des Landkreises, die so genannten Runden Tische.

Die Netzwerkpartner sind soziale Beratungsstellen für verschiedene Zielgruppen, z.B. Kinder, Jugendliche, Familien, Senioren, psychisch Kranke, Bedürftige etc., aber auch Kommunen, Fachdienste, das MAIA-Jobcenter, Wohlfahrtsverbände, soziale Vereine und Initiativen und stationäre Einrichtungen. So hat sich das Netzwerk in den letzten fünf  Jahren stetig erweitert mit einer jetzigen Mitgliederzahl von ca. 300.

2005 wurde eine Facharbeitsgruppe zum Thema „Demenz“, die sich durch Informationsmaterial und gemeinsame Aktionen zum Weltalzheimertag für die Betroffenen und ihre Angehörigen einsetzt, ins Leben gerufen und seit 2006 veranstaltet die Netzwerkkoordination im Rahmen der Brandenburger Frauenwoche gemeinsam mit den Trägern „Fachmessen für soziale Dienste“ in Belzig und Kleinmachnow, die nicht nur von Fachleuten zur Präsentation und zum Austausch genutzt werden, sondern auch allen Bürgern offen stehen und sich wachsender Beliebtheit erfreuen.

2009 gab es wieder eine Fachmesse für soziale Dienste im Fläming. An mehr als 30 Infoständen von Trägern, Fachdiensten, Kommune etc. konnten sich die Teilnehmer untereinander austauschen und interessierte Bürger bekamen Auskunft über die jeweiligen Angebote. Eine Podiumsdiskussion zum Thema: „Pflegeweiterentwicklungsgesetz – Impulse für die Pflegepolitik im Land Brandenburg“ und verschiedene Projektvorstellungen bildeten den fachlichen Rahmen der Veranstaltung. Wie in den Jahren zuvor lockte die Messe viel Publikum an und fand in der Presse positive Resonanz.

Neben der Verbesserung in der Vernetzung der Träger mit sozialen Angeboten im Landkreis haben die beiden Koordinatorinnen in den letzten Jahren durch verschiedene Veröffentlichungen, wie den Seniorenwegweiser „Älter werden in Potsdam-Mittelmark“, regionale Netzwerk-Broschüren und die Homepage www.ambulantes-netzwerk-pm.de, einen Beitrag dazu geleistet, das System der sozialen Versorgung im Landkreis für Berater und Bürger transparenter zu machen. Die Netzwerk-Broschüren werden regelmäßig aktualisiert und stehen den Netzwerkpartnern in gedruckter Form und als Web-Version auf der Homepage zur Verfügung.

Ein kulinarischer Wanderführer durch den Hohen Fläming

Im Juni begann ein ABM-Team von fünf Teilnehmern unter der Leitung von Inge Richter, um in Vorbereitung des 112. Deutschen Wandertages Recherchen für einen Kulinarischen Wanderführer für den Hohen Fläming durchzuführen – ein exklusives regionales Angebot, das es im Fläming noch nicht gibt. Die kulinarischen Kostbarkeiten der Region, die Ortschaften und die vielen Sehenswürdigkeiten sollen vielfältig und interessant dargestellt werden.
Keine leichte Aufgabe, denn der Fläming war über Jahrhunderte von Zu- und Abwanderungen bestimmt und das Essen war auch davon abhängig, welchen sozialen Schichten man angehörte. Auch gab es in den vielen Jahren gute und schlechte Zeiten.

Zunächst bedurfte es einer umfangreichen Materialsammlung. Eine Recherche „vor Ort“ stand somit vorerst im Mittelpunkt der Arbeit. Erste Wegstrecken an Wanderwegen wurden abgelaufen, zuerst der zwischenzeitlich bereits zertifizierte Burgenwanderweg sowie die Nord- und Südroute des Kunstwanderweges. In der reizvollen Landschaft und unmittelbaren Umgebung wurde nach gastronomischen Einkehrmöglichkeiten, wie Hotels und Gaststätten, Ausschau gehalten.
Es folgte eine erste Kontaktaufnahme mit den Besitzern und Leitern dieses Einrichtungen.  Das Projekt wurde ihnen vorgestellt und um Mithilfe gebeten – nach regionaltypischen Rezepten für flämingtypische Speisen, Getränke und Produkten oder auch einer kleinen, passenden Geschichte dazu.
Die Arbeit wurde aber nicht nur auf die einheimische Gastronomie beschränkt. Die Kontakte wurden erweitert auf Vereine, Ortschronisten und auf die Bürger in den Städten und Gemeinden. Auch in der Presse wurde um Unterstützung geworben, denn schließlich gibt es in unserer Region nicht nur den durch die Flamen eingebürgerten Klemmkuchen. Es galt noch mehr zusammenzutragen.
Zum Jahresende konnten erste Rezepte vorgewiesen werden, darunter der „Lappenklumpp“, ein gebratenes Kohlgericht, der „Apfelkrapfen“ (Heimatkalender für den Kreis-Zauch-Belzig von 1926) und ein „Flämischer Biergulasch“, dessen Rezept ebenfalls noch aus der Besiedelung durch die Flamen stammen soll. Alte Rezepte wurden selbst ausprobiert, die Speisen zubereitet und verkostet. Vieles davon wurde nach seinem Ursprung recherchiert.

Nach einem Jahr Projektarbeit wurden über 200 Rezepte gesammelt – Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichte, Desserts und Kuchen – alte und überlieferte, festliche, einfache  und selbst erdachte.
Dazu wurden viele, kleine Geschichten zu ehemaligen kulinarischen Gewohnheiten, aber auch über Brauchtum, Traditionen und Sagen übermittelt. Auch gab es bereits erste Überlegungen, wie so ein Wanderheft, das als Besonderheit kulinarische Genüsse verspricht, aussehen könnte. Zum Projektende wurden diese Vorstellungen dem touristischen Regionalbeirat für den Hohen Fläming dargelegt. Natürlich in der Hoffnung, dass die Rezepte und Erzählungen später in einem Wanderheft tatsächlich erscheinen und dieses zum Deutschen Wandertag 2012 vorliegt. Unterstützung bei der Durchführung des Projektes gab es durch Dr. Michael Semprich.

„Micha`s geräuchte Forellen“ – ein Rezept von Dr. Michael Semprich

Zutaten: Frische, ausgenommene, mittelgroße Forellen und Salz
Zubereitung: Es werden benötigt ein Räucherofen sowie Erlen und Buchenholz:

Die vorbereiteten Forellen werden innen und außen gesalzen, so dass eine Salzkruste entsteht, anschließend 24 Stunden ziehen lassen. Dann das Salz gründlich abspülen, die Forellen mittels eines Räucherhakens, der von innen her über Bauch und Maul festgehakt wird, bei ca 60 – 70 Grad heiß räuchern – zuerst mit Erlenholz, damit die Forelle eine schöne goldgelbe Farbe bekommt. Der Räuchervorgang kann anschließend mit Buchenholz fortgesetzt werden. Dann wird die Forelle dunkel. Die Fische im Räucherofen müssen ständig beobachtet werden. Wenn sich die Rückenflosse löst und die Haut vom Bauch her abzuklappen geht, ist die Forelle fertig geräuchert.
Der Räuchervorgang dauert ca. 2 Stunden. Die Forellen müssen noch etwas aushängen und werden anschließend auf einem Teller serviert. Dazu reicht man Brot und frischen Salat.

Guten Appetit!

Das Modell eines Kindererlebnispfades wurde vorgestellt

Eine 2. Bilanz- und Ideenkonferenz im AAfV wurde im Oktober durchgeführt, vier Monate bevor das bestehende Wanderwegeprojekt für den Landkreis beendet wurde. In einer einstündigen Präsentation wurde die bisherige Arbeit im Projekt vorgestellt. Auch die Teilnehmer selbst gewährten Einblicke in den derzeitigen Stand.
Ziel der Veranstaltung war es aber auch, darauf hinzuweisen, dass noch viel Arbeit bis zum 112. Deutschen Wandertag im Fläming besteht. Die Veranstaltung war sehr gut besucht und zahlreiche Bekenntnisse zur Unterstützung wurden abgegeben. Norbert Glante (SPD, Mitglied des Europäischen Parlaments) würdigte das bisherige Engagement. Auch Minister Günter Baaske hat seine Unterstützung zugesagt. Der Kreis Potsdam-Mittelmark, so Eveline Vogel, AAfV-Vorsitzende, soll per Beschluss in die Verantwortung gehen.

Mit im Mittelpunkt stand die Vorstellung des Gesamtmodells eines Kindererlebnispfades. Eine Arbeitsgruppe um Roswitha Schulz hat diesen konzipiert.  Einen solchen Erlebnispfad gibt es in der Fläming-Region noch nicht. Das Konzept sieht eine Route von 3 bis 5  Kilometern vor und 20 verschiedene Stationen wurden darin integriert – Hörproben in den Wald, Bestimmung von Pilzen, Weitsprung mit Tiermessung,  Tierspurenweg, Kaninchenbau, Insektenhotel, Baumtelefon und andere.

Der AAfV hatte im Vorfeld alle Kinder in den  Kindertagesstätten aufgerufen, in einem Malwettbewerb „Tiere des Waldes“ ein Maskottchen für den Erlebnispfad auszuwählen 120 Vorschläge aus 20 Einrichtungen wurden eingesandt und die besten drei Entwürfe prämiert. Frau Schulz und ihre Mitarbeiter haben sich schließlich für eine Schnecke als offizielles Maskottchen entschieden. Das schönste Bild, es stammt von Jessica Rosenthal aus Brück, wurde zum Sieger gekürt. Günter Baaske hast die Auszeichnungen an die Kinder vorgenommen. Alle beteiligten Kitas freuten sich über einen großen hölzernen Dankeschön-Hasen, natürlich hergestellt von der Teilnehmern des Projektes.
Einzelstücke des Erlebnispfades wurden in Originalgröße bereits angefertigt, im Rahmen von Volksfesten, unter anderem beim Parkfest in Wiesenburg, dem Belziger Altstadtsommer, der 625-Jahr-Feier in Dippmannsdorf und in Kindertagesstätten präsentiert und von den Kindern ausprobiert. Sie fanden einen regen Zuspruch.

Die Hoffnung, dass das Vorhaben tatsächlich umgesetzt wird und bis zum 112. Deutschen Wandertag entsteht, hat sich bereits erfüllt. Der Schulförderverein und der Bürgerverein in Dippmannsdorf hatten Interesse an einer Realisierung bekundet. Auf einer Länge von 3,2 Kilometern am Quellgebiet „Paradies“ wurden 10 Stationen umgesetzt, die in der Kuhlowitzer Werkstatt gebaut wurden. Der Kindererlebnispfad ist eine ideale Ergänzung für den dort   bereits vorhandenen Naturlehrpfad. Er wurde am 07.05.2011 feierlich eröffnet. Das Projekt wurde durch die Mittelbrandenburgische Sparkasse mit einer Spende unterstützt.

Fläming Bau- und Dienstleistungs GmbH stellt Geschäftstätigkeit ein

Auf einer Beratung im November haben die Gesellschafter der GmbH die planmäßige Auflösung des Unternehmens beschlossen. Die Geschäftstätigkeit wird zum 31.12.2009 eingestellt. Die gegenwärtige und allgemein schlechte wirtschaftliche Situation, lassen ein Fortbestehen des Unternehmens nicht mehr zu.

Die GmbH wurde 1993 als Arbeit Fläming GmbH gegründet und war vor allem im Bau- und Dienstleistungsbereich, dazu zählen Straßenreinigung und Grünanlagenpflege und der Winterdienst, tätig. Aber auch im Rahmen früherer Vergabemaßnahmen, vor allem in der Landeshauptstadt  Potsdam,  war sie präsent. Bei der Sanierung des Gutshofes Klein Glien, der Burg Rabenstein, der Schlossschänke in Wiesenburg und der Alten Brennerei in Golzow hat das Unternehmen mitgewirkt. Durch die planmäßige Auflösung wurden noch alle bestehenden Dienstleistungsverträge, zum Beispiel des Landratsamtes, der Wohnungsgesellschaften und Einkaufsmärkte befristet wahrgenommen. Zuletzt leitete Klaus Kielon den Produktionsbereich. Ihm zur Seite stand Ines Reimann, die unter anderem für die Baukalkulation und das Rechnungswesen verantwortlich zeichnete.

Mit dem Beschluss, die GmbH aufzulösen, wurden gegenüber den zuletzt 17 Mitarbeitern des Unternehmens fristgemäße Kündigungen ausgesprochen. Sie wurden bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, auch durch  die Arbeitsvermittlung des AAfV, unterstützt. 11 Mitarbeiter konnten nahtlos vermittelt werden.