Bad Belziger Haushaltsbefragung erstmals vorgestellt

Bad Belzig – Etwa 500 Seiten Papier liegen jetzt als Ergebnis der von April 2010 bis März 2011 stattgefundenen Haushaltsbefragungen in der Stadt Bad Belzig und den 14 Ortsteilen vor. Von Bärbel Kraemer

Am Mittwoch wurde der Datenberg erstmals vor Pressevertretern vorgestellt. 1.592 Haushalte wurden von vorab geschulten Interviewern unter der Leitung der Projektleiterin Kornelia Kurschat vom Arbeits- und Ausbildungsförderungsvereins (AAfV) e.V. in Kuhlowitz aufgesucht. 64,3 Prozent wirkten an der Befragung mit, sodass am Ende 1.029 auswertbare Fragebögen vorlagen. Damit beteiligten sich 26 Prozent der Haushalte in der Stadt und den Ortsteilen an der Umfrage.

„Die Ergebnisse spiegeln ein repräsentatives Bild der Meinungen der Bürger zu ihrer Stadt wieder und enthalten Ansatzpunkte zur weiteren Stadt- und Ortsteilentwicklung“, so Dr. Marie-Luise Vetter, Geschäftsführerin des AAfV, der das Projekt realisierte.

Kurortkoordinator Dr. Christina Kirchner lobte die Arbeit der Interviewer und kündigte an, dass die Ergebnisse der Befragungen, die unter dem Titel „Bad Belzig belebt – Kurperle und Wandereldorado im Fläming“ durchgeführt wurden, in die Erarbeitung des Leitbildes „Bad Belzig 2030“ einfließen werden. Bürgermeisterin Hannelore Klabunde erklärte, dass die Bürgerbefragung ein Spiegelbild darstelle und dass die „Identifikation der Ortsteile mit der Stadt auf gutem Weg“ sei.

Die Erfassung hatte auch das Ziel, den derzeitigen Stand der touristischen Infrastruktur zu dokumentieren, Mängel zu erkennen und dann als Handlungsgrundlage den Verantwortlichen zur Verfügung zu stellen.

Die Rathauschefin kündigte an, dass Ortsvorsteher und Stadtverordnete die Ergebnisse der Befragung erhalten werden, und dass dieselben in künftige Entscheidungen einfließen sollen.

Im Bereich Handel, Dienstleistung, Gewerbe ergab die Erhebung bereits eine hohe Zufriedenheit. Der von 17,6 Prozent der Befragten geäußerte Wunsch nach einem Einkaufszentrum wird vermutlich jedoch eine Illusion bleiben. Im Bereich Stadt- und Landschaftsbild, Gestaltung, Wohnen stellte sich heraus, dass die Burg Eisenhardt sowohl den Bad Belzigern als auch den Bewohnern der Ortsteile besonders am Herzen liegt. Deren Zukunft wünscht man sich als kulturelles Zentrum.

Mehr Attraktivität gewänne die Stadt nach Ansicht der Befragten außerdem durch den Erhalt der Polizeiwache und durch die mittlerweile begonnene Bahnhofsgestaltung. Differenziert fiel das Ergebnis im Bereich Verkehr und Infrastruktur aus.

Die Gestaltung der Freizeit sieht in der Stadt wie auf den Dörfern gleich aus. Das Wandern und das Radfahren sind den Menschen hier wie dort wichtig. Während den Bad Belzigern jedoch auch an Erholung in Therme und Sauna etwas liegt, ist der Gesundheitsfindling für die Befragten aus den Dörfern wenig interessant.

Das Projekt wurde vom AAfV realisiert und mit Mitteln des ESF aus dem Regionalbudget IV des Landkreises Potsdam-Mittelmark sowie des MAIA-Jobcenters finanziert. Sieben Langzeitarbeitslose führten die Befragungen durch.

– BRAWO 1.Mai 2011