Etwa die Hälfte der alten Logos, Schilder und Tafeln ist schon demontiert

KUHLOWITZ – Die theoretischen Grundlagen sind von Landratsamt Bad Belzig und Naturparkverwaltung „Hoher Fläming“ bereits geschaffen. Die praktische Umsetzung wird vom Arbeits- und Ausbildungsförderungsverein Potsdam-Mittelmark und Partnerunternehmen gerade erledigt. Sie nehmen Markierung und Ausstattung der neu festgelegten Wanderwege im Hohen Fläming vor.

„Die alten Logos werden vorsichtig vom Baum entfernt“, erklärt Matthias Kuhlbarsch. „Dann wird der Stamm mit einer Art von Wachs nachbehandelt“, ergänzt Iduna Lauft. Rund 1300 Markierungen haben das Duo und seine Mitstreiter bereits gelöscht. Bei Wind und Wetter in diesem Sommer, mithin in Wäldern, in denen der Eichenprozessionsspinner und andere Schädlinge ihr Unwesen treiben, sind sie und die Kollegen im Einsatz. Außerdem wurden 500 Wegweiser und 200 Pfähle, die nicht mehr der aktuellen Einheitsnorm entsprechen, entfernt und eingelagert. „Das dürfte etwa die Hälfte sein“, glaubt Vorarbeiter Kurt Belger. Genau weiß niemand, wie viele Zeichen und Tafeln seit 1990 hierzulande gesetzt worden sind.

Das nun offiziell ausgewiesene Netz der Wanderrouten ist, wie berichtet, von 600 auf 400 Kilometer reduziert worden. Petra Straube hat sie nicht nur alle via GPS- und Computertechnik aufgezeichnet, sondern jeden auch auf Schusters Rappen erschlossen. Entsprechend kennt sie die Stellen, wo „ihre Praktiker“ nun die rot-weißen Symbole mit den Wegekennziffern anbringen und wo sich Rastplätze anbieten. Geliefert wird das Mobilar dafür von Quappen-Holzbau aus Sögel, aufgestellt vom Landschafts- und Gartenbaubetrieb Detlef Schulze Groß Marzehns. Bad Belzig und Umgebung sind so gut wie fertig ausgestattet. Jetzt geht es in den Raum Görzke/Ziesar und Medewitz, ehe bis zum nächsten Frühjahr rund um Raben weitgehend alle Zeichen gesetzt sein sollen.

Derweil wird in den Büros ab sofort die Ausweisung der Wanderwege im Potsdamer Umland ins Auge gefasst. (Von René Gaffron)

 

Zahlen und Fakten:

27 Männer und Frauen sind in zwei Brigaden beim Arbeits- und Ausbildungsförderungsverein mit der Herstellung der Infrastruktur für die Wanderregion beschäftigt.

Sechsstellige Summen aus dem sogenannten Regionalbudget und der Arbeitsförderung werden aufgewendet.

Ein Dutzend Kollegen konnte nicht zuletzt dank Eigeninitiative bereits vor Ende der einjährigen Maßnahme in den ersten Arbeitsmarkt (Handel, Handwerk, Büro – selten Tourismus) vermittelt werden.

Eine Hand voll Ehemaliger ist nunmehr aber ehrenamtlich als Wanderwegewart dabei, freut sich Projektmanagerin Kristin Brauns.

– Maerkische Allgemeine 26.Juli 2011