AAfV will verstärkt Asylbewerber betreuen
KUHLOWITZ – Der im Bad Belziger Ortsteil Kuhlowitz ansässige Arbeits- und Ausbildungsförderungsverein Potsdam-Mittelmark (AAfV) möchte die Betreuung von Asylbewerbern ausbauen. Das kündigte AAfV-Geschäftsführer Roland Leisegang an.
„Die Arbeit mit Flüchtlingen im Landkreis ist für den Verein ein wichtiges Standbein geworden“, erklärte Leisegang in einem Gespräch mit der MAZ. Das Betätigungsfeld werde durch die vermutlich weiter wachsende Zahl von Asylbewerbern an Bedeutung gewinnen, sagte er. „Das Thema hat sich für uns als Verein gut etabliert.“
Der AAfV betreibt im Auftrag des Landratsamtes das Bad Belziger Übergangswohnheim sowie die jetzt von der Kreisverwaltung neu angemieteten Flüchtlingsunterkünfte in Teltow und Beelitz-Heilstätten. Der AAfV beschäftigt in der Bad Belziger Einrichtung einen Koordinator sowie zwei Sozialpädagogen. Letztere sind nun auch für das Beelitzer Quartier mit zuständig. Dort leben seit kurzem 29 Asylbewerber, 38 sollen es einmal werden.
In Teltow sind ebenfalls ein Koordinator und zwei Sozialarbeiter des AAfV aktiv. Von den dort eingerichteten 170 Plätzen sind bisher schon 130 bezogen.
„Asyl ist ein wichtiges Thema für den AAfV“, erklärte auch deren Vorsitzende Eveline Vogel. „Doch wir müssen nun auch neue Standbeine finden“, sagte Vogel. Sie ist die Wirtschaftsförderin von Potsdam-Mittelmark.
Nach den drastischen Geldkürzungen für Ein-Euro-Jobs und einem radikalen Stellenabbau sucht der Arbeits- und Ausbildungsförderungsverein (AAfV) nun eine neue Orientierung. „Wir haben eine Überlebenschance“, sagte Roland Leisegang. „Aber wir müssen jetzt auch wissen, wo wir überhaupt hinwollen.“
Der Geschäftsführer erstellt gerade eine Wirtschaftlichkeitsanalyse. Es gebe Überlegungen für eine Genossenschaft, eine gemeinnützige Gesellschaft oder einen Zweckbetrieb, so Leisegang. „Natürlich wird auch geprüft, ob die Strukturen so bleiben können, wie sie sind“, erklärte er. „Die oberste Prämisse ist, Menschen in Beschäftigung zu bringen und als Dienstleister für Kommunen zu fungieren“ , so der Geschäftsführer.
Der Verein hat bereits seine erste Radikalkur hinter sich. Von einst in Spitzenzeiten bis zu 150 Beschäftigten sind noch 51 verblieben. Der Kreis musste den AAfV vor zwei Jahren durch eine immense Geldspritze vor der Pleite bewahren (die MAZ berichtete). (Von Hermann M. Schröder)
Maerkische Allgemeine 06.05.2013