In ausgelassener Stimmung fand am Sonnabend im Kuhlowitzer Überangswohnheim für Geflüchtete ein Fest zum Herbstanfang statt. Gemeinsam mit dem zuständigen Team des Arbeits- und Ausbildungsförderungsvereins (AAfV) hatten einige Heimbewohner den Hof herbstlich dekoriert. „Unser Fest ist in erster Linie ein Event von unseren Bewohnern und für unsere Bewohner“, erklärte die Heimleiterin Roswitha Schulz. Dennoch waren der Einladung auch 15 Kuhlowitzer Dorfbewohner, das Team des Sprachkursträgers Urania sowie etliche ehrenamtliche Unterstützer des Heims und seiner Bewohner gefolgt.
Der Geschäftsführer des AAfV ermutigte die Heimbewohner in seinen Begrüßungsworten: „Wir wissen, ihr habt es nicht leicht. Ihr habt Schweres erlebt und viele von euch fragen sich: Wann darf ich in eine Wohnung ziehen? Wann kann ich in einen Deutschkurs? Wann darf ich arbeiten? Bleibt dran, auch wenn in unserer deutschen Bürokratie mancher Weg lang und mühsam ist.“
Doch an diesem Herbstnachmittag standen die Probleme nicht im Vordergrund. Bei Wurst vom Grill und Kostproben aus der pakistanischen, afghanischen und eritreischen Küche kam man leicht ins Gespräch. Ehrenamtliche boten Spiele und T-Shirt-Druck an. Zwischen den aus Euro-Paletten selbstgebauten Sitzgruppen wurde geplaudert, gelacht und getanzt.
Das ehemalige Verwaltungsgebäude des AAfV in Kuhlowitz wurde 2015 zur Notunterkunft für Geflüchtete, später zum regulären Übergangswohnheim umfunktioniert. „Zur Zeit sind bei uns 88 Bewohner aus 18 Ländern gemeldet, von denen sich etwa 50 regelmäßig in Kuhlowitz aufhalten“, erläutert die Heimleiterin Roswitha Schulz.