Geschichte des Vereins Teil16

30 Jahre Vereinsgeschichte in 30 Kurzbeiträgen

Naturpark Hoher Fläming

Den Anstoß, im Gebiet des Fläming einen Naturpark einzurichten, gab Mitte 1992 eine Beratung in der Landesanstalt für Großschutzgebiete.
Im Januar nahm eine Projektgruppe, angeschlossen an den AAfV und im Rahmen einer ABM, ihre Arbeit auf. Sie wurde geleitet von Anke Leben, Diplom-Agraringenieurin, die auch für den Bereich Naturschutz verantwortlich war. Ferner gehörten ihr an Christiana Polee (Forstwirtschaft), Katrin Mielsch (Tourismus), Rudi Hinze (Landwirtschaft) und Walter Dehne (Betriebswirtschaft und Personalkoordination). Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Naturpark der Kreisverwaltung, unter Leitung von Volker Stötzer, damaliger Leiter des Umweltamtes, wurde ein Naturparkkonzept erarbeitet.
Es wurden vier ABM-MAßnahmen mit 150 Teilnehmern für ein Jahr bewilligt. Hinzu kamen weitere 80 Teilnehmer, die für das ABM-Projekt Grüngürtel Belzig eingesetzt waren.
Koordiniert wurden die Arbeiten aller Maßnahmen von der Projektgruppe. Zu den wichtigsten zählten Arbeiten im Naturschutzgebiet Planetal zwischen Rädigke und Raben.
Eine weitere Gruppe beschäftigte sich damit, den Urzustand der sogenannten Brautrummel bei Grubo wieder herzustellen. Diese durch die Eiszeit entstandenen kilometerlangen Trockentäler, die den Fläming prägen, galt es zu erhalten. Die Rummel, eines der größten und schönsten Täler, wurde als vorrangiges Objekt in Arbeit genommen. Zusammen mit Fachleuten wurden Bäume, die nicht typisch zu einer Rummel gehörten, entfernt.

Der Naturparkverein Fläming e.V wurde am 19.05.1993 gegründet. Anlässlich der Gründungsveranstaltung bekundeten 16 Verbände, Kommunen bzw. interessierte Personen ihre Mitarbeit. Das Naturparkprojekt war das größte Vorhaben, das der AAfV in seiner langjährigen Tätigkeit organisierte und durchführte.
Viele der Teilnehmer an den Maßnahmen kamen aus den unterschiedlichsten Berufen und hatten vielfach keine oder nur sehr wenige Erfahrungen im Bereich der Land- oder Fortwirtschaft. Sie erhielten umfangreiche arbeitsbegleitende Qualifizierungen.
Praktische Maßnahmen im Rahmen des Naturparkprojektes wurden noch bis zur Anerkennung des Naturparkes im Jahre 1998 durchgeführt.
Von den ersten Mitarbeitern der Projektgruppe arbeiten Kathrin Mielsch und Marina Czepl bis heute in der Naturwacht. Durch ihre einstige Tätigkeit haben sie hier einen festen Arbeitsplatz gefunden.

1998: Eröffnung des Naturparks

Nach 5jähriger Vorbereitungszeit wurde der Naturpark “Hoher Fläming” am 26.04.1998 im Rahmen des 2. Fläming-Frühlingsfestes auf der Burg Rabenstein feierlich eingeweiht. Zur Eröffnung des Naturparkes war jede Menge Prominenz erschienen. Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe hielt die Eröffnungsrede. Matthias Platzeck, damals Minister für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung, sowie seine Amtskollegin Heidrun Heidecke aus Sachsen-Anhalt waren ebenfalls anwesend.
Ungeachtet der hochkarätigen Gäste sollte aber nicht aus dem Blick verloren werden, wer den Naturpark seit 1993 gestaltet hatte: 600 Teilnehmer_innen, vorwiegend in ABM des AAfV integriert.
Einige Bespiele der jahrelangen Arbeit: Es wurden 40 Kilometer drei- und fünfreihige Hecken angelegt. Auf einer Länge von über 20 Kilometern wurden Laub- und Wildobstbäume gepflanzt. Mehrere Tümpel, Teiche und Feuchtstellen wurden beräumt, neu gefasst und in ihrer Wasserqualität wesentlich verbessert. Bachläufe wurden mit Faschinen in ihrem ursprünglichen Verlauf eingefasst und durch Beräumung renaturiert. Weitere Projekte beschäftigten sich mit dem Forstschutz, der Gewässerpflege und der Müllbeseitigung in Naturparkgebiet. Auch an der touristischen Erschließung wurde gearbeitet. 1500 Wegeschilder wurden gefertigt und auf insgesamt 440 Kilometer Wander-, 200 Kilometer Rad- und 100 Kilometer Reitwegen aufgestellt. Mehrere Rast- und Waldparkplätze entstanden und dutzende Schutzhütten und noch mehr Sitzbänke wurden aufgestellt. Naturlehrpfade ergänzen das Wanderwegenetz.

Besonderes Ausflugsziel

Heute sind der Naturpark Hoher Fläming und das dazugehörige Naturparkzentrum ein fester Bestandteil der Region und sowohl für Einheimische als auch Touristen ein lohnendes Ziel. Insbesondere das Naturparkzentrum in Rabenstein hat sich zu einem besonderen Ort der Umweltbildung entwickelt und wird oft von Schulklassen besucht.
Internetseiten:
https://www.hoher-flaeming-naturpark.de/

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