lilienstrauss

Geschichte des Vereins Teil 8

30 Jahre Vereinsgeschichte in 30 Kurzbeiträgen

Ehemalige Pachtbetriebe des Vereins

Schlossschänke „Zur Remise“ in Wiesenburg
Die alte Remise des Wiesenburger Schlosses kann eine wechselvolle Geschichte erzählen. Einst standen Kutschen im Gebäude und sie wurde als Schweinestall genutzt. Es turnten Grundschüler darin, anschließend verfiel sie ungenutzt.
Im Jahre 1995, mit Beginn der Bauarbeiten für eine spätere gastronomische Einrichtung, schloss die Gemeinde Wiesenburg mit dem AAfV einen Pachtvertrag für die Bewirtschaftung über zwölf Jahre. So konnten einige neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Nur noch die denkmalgeschützte Hülle war nutzbar.
Rund 600.000 DM waren an Bau- und Anschaffungskosten aufzubringen, woran sich Bund, Land und Kommune beteiligten. Auch der AAfV selbst nahm einen Kredit auf, um die notwendige Einrichtung anzuschaffen.
Die Schlossschänke wurde im rustikalen Stil eingerichtet. Auch an alten Schaustücken aus der Landwirtschaft fehlte es nicht. Sie wurden bei ehemaligen Bauern in der Region gesammelt.
Nach fast zweijähriger Bauzeit wurde 1997 die Schlossschänke durch die damalige Sozialministerin Regine Hildebrandt feierlich eröffnet. Die Ministerin: “Schänke schreibt man mit “e” wollt ick bloß mal sagen. Kieken Se mal im Duden nach. Det is det Einzige, was ich kritisch anzumerken habe.” Die Recherche ergab aber, dass beide Schreibweisen möglich sind. Ansonsten waren alle Beteiligten voll des Lobes über die gute Zusammenarbeit aller Akteure.
Acht Frauen, im Alter von 22 bis 54 Jahren, die über ein Jahr arbeitslos waren, erhielten eine Chance für eine neue berufliche Existenz. Damit sie in der Einrichtung künftig tätig sein können, nahmen sie im Vorfeld an einer einjährigen Fortbildung teil.
Als Leiter der Einrichtung wurde Uwe Zimmermann eingestellt. Er übernahm die Schlossschänke auch 2007, als der Pachtvertrag des AAfV mit der Gemeinde Wiesenburg endete.
Mittlerweile hat sich die Schlossschänke weiterentwickelt und auch neue Pächter: Infos: https://schlossschaenke-wiesenburg.de/

Alte Brennerei Golzow
Im Jahr 2000 begann der Aufbau einer Schaubrennerei im ehemaligen Gutshof Golzow. Dabei bestand der Schwerpunkt darin, die Geschichte der Brennerei bis zu ihren Anfängen zurückzuverfolgen und zu dokumentieren. Durch den Aufbau einer Schaubrennerei sollte Golzow einen viel versprechenden touristischen Anziehungspunkt erhalten, als wichtigen Bestandteil im Verbund mit den Museen in Reckahn, Grebs, Cammer und Emstal.
Es folgten weitere Maßnahmen, v.a. in der Aufarbeitung alter Gerätschaften. 2002 wurde das Brennereimuseum eröffnet. Ein Raum wurde der alkoholischen Gärung gewidmet. Ein zweiter Raum wurde von Mitgliedern des Heimatvereins Golzow mit Exponaten gestaltet.
Bis 2010 unterstützten Teilnehmer im Rahmen der Arbeitsförderung das Museum, vor allem die Besucherbetreuung und Aufrechterhaltung der Öffnungszeiten. Durch die Reduzierung der öffentlichen Mittel konnten diese nicht mehr gesichert werden.
Die Pacht von der Gemeinde durch den Verein endete 2011.

Rohrweberei Pritzerbe
Die Rohrweberei Pritzerbe ist mit den Handwebstühlen die letzte ihrer Art in Deutschland. Ab dem Jahr 2000 gab es die ersten Maßnahmen auf dem Gelände.
Ab 2001 betrieb der AAfV die Rohrweberei hauptsächlich mit Kräften aus Fördermaßnahmen. Dabei blieb die Rohrweberei als museale Einrichtung erhalten und wird noch heute nach dem Vorbild des Gründers Herrn Wellendorf betrieben.
2012 bekundete die Stadt Havelsee Interesse an der Übernahme der Rohrweberei, zunächst über einen Betriebsführungsvertrag des AAfV mit der Kommune. 2014 wurde die Rohrweberei von der Stadt als „Museum zum Anfassen“ eröffnet.
Weitere Informationen: Rohrweberei Pritzerbe

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