„Mit Sicherheit Teilhabe: Frauen stärken – Zukunft gestalten“
Die Menschenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES e. V. startet zusammen mit dem SAM e. V. das neue Projekt „Mit Sicherheit Teilhabe. Frauen stärken – Zukunft gestalten“.
Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Vom 01.05.2025 bis zum 31.12.2025 wird das Projekt in den Bundesländern Berlin und Brandenburg durchgeführt und richtet sich an zwei zentrale Zielgruppen:
- Geflüchtete Frauen und Mädchen in Gemeinschaftsunterkünften, insbesondere jene, die von geschlechtsspezifischer Gewalt (GBV) oder weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) betroffen oder bedroht sind.
- Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, darunter zivilgesellschaftlich engagierte Erwachsene, gemeinnützige Vereine und Organisationen, Fachkräfte und Leitungspersonal in Gemeinschaftsunterkünften sowie Fachberatungsstellen.
Inhaltlich geht es um Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit zum Thema Gewaltschutz von Bewohnerinnen von Gemeinschaftsunterkünften und deren aktive Partizipation, um nachhaltige Teilhabe und Empowerment zu ermöglichen.
Ein besonderer Fokus liegt auf dem partizipativen Ansatz, bei dem Frauen und Mädchen nicht nur als Zielgruppe, sondern als aktive Gestalterinnen eingebunden werden. Statt klassischer Beratungsformate setzt das Projekt auf niedrigschwellige Begegnungsformate, wie zum Beispiel ein interkulturelles Frauenfrühstück, aus dem sich – je nach Interessen, Kompetenzen und Hobbys der Teilnehmerinnen – weitere Aktivitäten entwickeln.
Ziel ist die Gründung eines Frauenrats, der über die Projektlaufzeit hinaus als Raum für interkulturelle Begegnung, Sensibilisierung und Reflexion wirkt und die Interessen von Frauen und Mädchen nachhaltig vertritt.
Im Mittelpunkt stehen dabei folgende Aspekte:
- Demokratieerfahrung und Teilhabe: Frauen und Mädchen erleben sich als aktive Mitgestalterinnen, bringen ihre Kompetenzen ein und sind an Entscheidungsprozessen beteiligt.
- Resilienzförderung und Empowerment: Sie setzen sich mit ihren Rechten auseinander und reflektieren, wie sie diese im Alltag wahrnehmen und einfordern können.
- Wissen als Schutz- und Präventionsmechanismus: Durch Schulungen zum Gewaltschutz und zu geschlechtsspezifischer Gewalt werden Frauen und Mädchen gestärkt; Fachkräfte werden ebenfalls geschult, um den Wissens- und Erfahrungstransfer langfristig zu sichern.
Das Projekt hat Modellcharakter: Durch die Kombination niedrigschwelliger Methoden sollen die Ergebnisse leicht auf andere Kontexte übertragbar sein.
Ein zentraler Bestandteil sind die Frauenkreise, die sich aus den interkulturellen Frühstücken entwickeln. In diesen Räumen werden Frauen ermutigt, ihre Talente und Interessen zu entdecken – sei es durch Malen, Singen, Schreiben, Kochen oder andere Formen des Ausdrucks.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Selbstorganisation in den Unterkünften. Thematische Interessen der Teilnehmerinnen werden gemeinsam erarbeitet und vertieft, um langfristige Strukturen für Mitgestaltung zu schaffen.
Verantwortlich:
Dr. Abir Alhaj Mawas
Interessenvertretung Soziale Arbeit Mittelmark e.V.
Referentin Menschenrechte, Flucht und Asyl
Schwerpunkte: Weiterbildung, Qualitätsmanagement, Lobbyarbeit
Beauftragte zur Umsetzung der Mindeststandards, Gewaltschutz- und Kinderschutz- Konzeption
Fachgutachterin für Arbeitsmigration, Asylrecht, Rechte von Migrantinnen, Integration und Schutz/ Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Foto: Terre des Femmes, v.l.r.: Christa Stolle, Geschäftsführerin (TDF), Marlene Keller, FGM-Referentin (TDF), Stephanie Walter, Referentin Integration (TDF), Dr. Abir Mawas, Referentin für Menschenrechte (SAM e. V.), Gesa Birkmann, Abteilungsleiterin Themen & Projekte (TDF), Sina Tonk, Bereichsleiterin Referate (TDF)