Arbeit in der Gemeinschaftsunterkunft kann fortgesetzt werden
Der SAM e.V. hat die jüngste Ausschreibung gewonnen und bleibt bis mindestens Mitte 2027 Betreiber der großen Gemeinschaftsunterkunft in Brandenburg a.d.H.. „Das ist ein wichtiger Schritt für den gesamten Verein“, kommentiert SAM-Geschäftsführer Merten Bangemann-Johnson die erfreuliche Nachricht; „damit ist die Grundlage für die weitere dynamische Entwicklung des SAM e.V. gegeben. Die Bestätigung des SAM als Auftragnehmer, den die Stadt seit 2021 bei seiner Arbeit ja tagtäglich beobachten konnte, ist natürlich auch ein großes Stück Anerkennung unserer sicher mitunter anstrengenden Arbeit.“
Die Stadtverwaltung Brandenburg hatte Ende März verkündet, dass sie der vom Bad Belziger Verein Ende Dezember 2022 eingereichten Betreiberkonzeption und die darauf beruhende Budgetplanung den Vorzug gegeben hat. Nun können zeitnah der Betreibervertrag unterzeichnet und die Arbeit auf dessen Grundlage ab 1. Juli dieses Jahres fortgesetzt werden.
Der SAM e.V. setzt in Brandenburg an der Havel damit einige neue Akzente. Zum einen wird die Betreuung konsequent auf die Bezugssozialarbeit konzentriert, d. h. jede:r Sozialarbeiter:in ist rundum für ganz bestimmte Bewohner:innen zuständig. „80 Menschen für eine Vollzeitstelle von 40 Wochenstunden; da muss die Arbeit gut organisiert sein“, konkretisiert Gunar Wildemann, der alte und neue Heimleiter (porträtiert in der MONATSPOST März 2023). Die Sozialarbeiter:innen sind bestrebt, in möglichst kurzer Zeit ihre Klient:innen fit zu machen für ein selbständiges Leben in der deutschen Gesellschaft; das erfordert – je nach den unterschiedlichen Voraussetzungen der Klient:innen unterschiedlichen Aufwand.
Des Weiteren hat die Stadtverwaltung Brandenburg an der Havel eine elektronische Anwesenheitserfassung gefordert. „Bei einer so großen Einrichtung benötigen wir dringend eine Übersicht über die tatsächlich anwesenden Bewohner:innen“, kommentiert Anja Freudenberg, die für die Gemeinschaftsunterkunft zuständige Mitarbeiterin der Fachgruppe Soziales und Wohnen der Stadtverwaltung. „Gerade bei einer Havarie oder beim Ausbruch eines Brandes müssen wir zu jedem Zeitpunkt genau wissen, ob alle Bewohner:innen in Sicherheit sind oder nicht, welche Gäste sich aktuell in der Unterkunft befinden.“
Der SAM bereitet aus diesem Grunde derzeit die Installation eines Anwesenheitssystems auf der Basis von QR-Codes vor. Damit müssen die Bewohner:innen und ihre Gäste täglich ihre Anwesenheit kundtun. Im Gegenzug erhalten sie aktuell und personenbezogen Informationen, ob für sie wichtige Post eingetroffen ist oder ob die Sozialarbeiter:innen dringenden Gesprächsbedarf haben.
Schließlich werden künftig in der Unterkunft, die über eine maximale Aufnahmekapazität von mehr als 1000 Personen verfügt, Veranstaltungen über Besonderheiten der deutschen Gesellschaft und speziell der Stadt Brandenburg an der Havel sowie verschiedene Bildungs- und Freizeitprojekte organisiert, die gern auch von Ehrenamtlichen Brandenburger:innen unterstützt werden sollen. Damit wird ein besseres Zusammenwachsen der aufnehmenden Gesellschaft und der Ankommenden gewährleistet.